Wieder mal habe ich was repariert. Treue Leser werden wissen, dass ich immer wieder mal irgendwelche (Haushalts)Dinge nicht einfach wegschmeisse, wenn sie ihren Geist aufgeben sondern versuche, ihnen wieder Leben einzuhauchen. Sei es unsere Wasch-, Kaffee– oder Spülmaschine. Oder einfach hier mal nach „reparieren“ suchen: Klick.

Jetzt steht wieder unser Dart-Turnier an, mittlerweile die siebte Ausgabe (hier weitere Details zum ODC-Turnier: odc-turnier.de). Was mir bei meiner Recherche aufgefallen ist – das Pfeile-werfen erwähne ich auch recht oft: Klack.
Auf jeden Fall ist es so, dass wir das Turnier mit E-Dart spielen, denn auch viele Ungeübte und Anfänger sind dabei. Das ist dann alles einfacher mit dem Werfen und Zählen und ganz nebenbei bleibt die Verletzungsgefahr gering…
Beim allerersten Turnier hatten wir zwei Scheiben, letztes Jahr waren es schon vier Scheiben. Wir nehmen gerne diese hier. Die ist simpel, robust, günstig und kann mit Batterien betrieben werden. Als ich die vor über 10 Jahren das erste mal kaufte, kostete sie 19,95 Euro. Aktuell findet man sie bei Amazon für 39,90. Obwohl die Scheibe so robust ist, hält sie nicht ewig. Dieses Jahr stellten wir fest, dass drei von den vier Scheiben aus irgend einem Grund über den Winter eine Macke bekamen: Die eine machte keinen Ton mehr, die andere zählte irgendwas, aber nicht die geworfenen Felder und bei der dritten zeigte das Display nur noch Unfug an. Ich habe vor langer Zeit schon mal eine Scheibe zerlegt, weil ich den kleinen Lautsprecher austauschen musste und weiß deswegen: Die Technik da drin ist überschaubar. Also habe ich erstmal alle Scheiben zerlegt.

Erstaunlich ist, dass sich alle Scheiben immer in irgendwelchen technischen Details unterscheiden. Nie sind alle gleich. Aber immerhin ähnlich, mal gucken, was geht. Die mit dem defekten Display erklärte ich zur Opferscheibe.Die gefühlt 20 Schrauben hinten rausgedreht, Rückwand weggeklappt und die großen Kontaktmatten rausgenommen. Die wollte ich in die andere Scheibe einbauen, die immer falsch zählte. Dabei erkannte ich ein weiteres geändertes Detail: Die Matten sind über zwei Folienstecker mit der Platine verbunden. Bei der ersten Scheibe waren diese Kontaktbuchsen beide gleich breit, bei der zweiten war der obere kürzer.Also schnitt ich beherzt die Folie links und rechts weg, ohne die Kontakte zu verletzen. Nun drückte ich die dünnen „Stecker“ vorsichtig aber mit einiges an Kraft in die Buchsen, schob alles gerade übereinander, legte die Rückwand wieder drauf und schraubte alles wieder zu. Sofort ein Test: Batterien rein, eingeschaltet, Pfeile drauf geworfen: Funktioniert! Klasse! Erste Scheibe gerettet.

Bei der nächsten hatte ich auch Hoffnung: Wenn kein Ton mehr kommt, ist vermutlich der Lautsprecher defekt. Es gibt „Experten“, die schaffen es, vorn auf die schützenden Schlitze einen Pfeil zu werfen, der dann bis auf den Lautsprecher durchdringt. Das Tauschen des Lautsprechers ist im Grunde eine einfache Tätigkeit. Es gibt da nur eine kleine Herausforderung für  mich:Ich kann als Schlossermeister zwar fast alles schweissen, doch beim feinen Löten habe ich meine Schwächen. Aber hier ging es ja nur um zwei einigermassen fette Lötpunkte mit noch reichlich Zinn drauf. Das sollte ich doch wohl hinkriegen? Vor vielen Jahren – bestimmt noch zu D-Mark-Zeiten – kaufte ich einen für mich als Laien passenden Lötkolben, besser gesagt eine Lötpistole: Satte 100 Watt und gut in der Hand zu halten. Schön grob, genau das richtige für mich! Damit war sowohl der funktionierende als auch der defekte Speaker schnell „abgelötet“. Und ja nicht vertauschen, denn die sahen sich ähnlicher als Zwillinge. Fummeliger war es dann schon, den die dünnen Kabel an den kleinen Lautsprecher zu kriegen.Das ist eine meiner größten Hürden beim Löten. Alles muss parat liegen und die Kabel müssen aus der richtigen Richtung in der Nähe des Lötpunktes sein. Und mit der dritten Hand dann den Lötkolben halten. Und am besten auch nicht die Adern vertauschen. Dank des 100 W_Heizers ging es aber flott. Aufwändiger wäre es, die ganze Platine zu tauschen. Die hat nämlich noch Kabel zum Batteriefach. Aber das musste ich hier nicht machen. Der Sound war auch schnell gecheckt: Tata! Nun hatte ich wieder drei funktionierende Dartscheiben. Beim aktuellen Preis nicht nur Müll sondern auch noch 120,- Euro gespart. Meinen Stundenlohn rechne ich mal nicht mit…

(Die Bilder hätte ich gern links und rechts im Fließtext platziert, aber das macht mein Theme nicht mit… schade.)

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