Nachtrag vorweg:
Ich las also die Beiträge der anderen beiden Halbweisen und stellte erneut fest: Ich hatte recht. Wir sind uns einig, wir denken ähnlich, kommen so ziemlich zum gleichen Fazit. Eigentlich total langweilig…
Wisst ihr noch, was die ursprüngliche Idee bei Halbweise war? Einer stellt eine Behauptung auf, eine Aussage für oder gegen irgendwas und der andere muss daraufhin die Gegenposition einnehmen und entsprechend argumentieren (unabhängig von seinem eigentlichen Standpunkt!). Das sorgt zwangsweise für eine gewisse Brisanz. Hier ein Beispiel, welches damals tatsächlich mit der Idee zu Halbweise entstanden ist: Pro und Kontra. 2020 sind Alex und ich auch so gestartet: Klick. Ein interessanter Vorteil dabei: Man sorgt mehr für die Rundum-Beleuchtung eines Themas, statt das immer aus der gleichen Perspektive zu sehen.
Vielleicht sollte ich den anderen beiden mal solch eine Runde vorschlagen? Beispiel: A. schreibt was und D. muss den Gegenpart übernehmen. Dann schreibt H. was und A. muss die andere Seite übernehmen. Nun kommt D. mit einem Thema und Standpunkt seiner Wahl, wo H. vehement anders argumentieren muss. Ggf. könnte man sogar noch eine Rückrunde machen, um den „Heimvorteil“ als Themenstarter zu relativieren… müssten sich nur noch Themen finden (welches der jeweilige Starter sich natürlich selbst wählen kann).

Ursprünglicher Artikel:
Wenn ihr, wie ich vermute, Aussernet.de stets live verfolgt, dann müsst ihr noch drei Minuten warten: Heute, am 28.12. um 12:28 Uhr wird Alex seinen Meinungsbeitrag zum Thema „Feuerwerk ja oder nein“ bei Halbweise.de veröffentlichten, zeitgleich mit diesem Beitrag hier, den ihr gerade lest. Daniel wählte sich 12:30 Uhr als VÖ, meiner soll um 12:31 erscheinen. Auf Wunsch eines Halbweise-Lesers haben wir uns drei jeder für sich Gedanken zum im Titel genannten Thema gemacht und ich vermute, unsere Meinungen werden gar nicht so weit auseinander liegen.

Und wie immer kam ich beim Schreiben erst gar nicht in Gang, hatte eh schon eine vorgefertigte Meinung im Kopf und musste diese nur Ausformulieren. Dann startete ich eine Recherche, um korrekte Fakten und Argumente zu haben und bald hatte ich so viele Notizen, dass ich diese erstmal sichten und sortieren musste. Ich weiss gar nicht, was mich so motivierte, aber an diesem Beitrag habe ich viel gefeilt und gegrübelt, geändert, umformuliert, ergänzt und gelöscht. Ich wollte das alles letztendlich nicht in einen Beitrag stopfen, weil das wieder so unnötig(?) lang wird, deswegen trenne ich das in zwei Teile: Auf Halbweise veröffentliche ich die Essenz aus allem, hier zeige ich euch mein Rauschen aus dem Hintergrund dazu. Mein Tipp: Lest erst bei HW weiter, dann hier. Im Grunde ists aber auch egal 🙂

Richtig: Feuerwerk ist eines von den Dingen, welches der Mensch „unnatürlich“ erschaffen hat und dadurch zwar die Menschen erfreut, aber die Umwelt belastet. Doch die ganzen Argumente (der Bürger) gegen Feuerwerk tun so, als wenn das neue Erkenntnisse wären und man besser jetzt handelt, bevor… irgendwas passiert. Alles unter dem scheinheiligen Mantel der Tierversteher, Umweltschützer und Sonstwasvermeider. Wisst ihr, um wieviel besser die Welt mit einem deutschen Verbot von Feuerwerk an Silvester wäre? Um keinen Deut. Aber immerhin können die Argumente einer Petition für lustige Unterhaltung sorgen. Pro und Kontra könnt ihr gern selbst zuordnen:

„damit hätte man viel herausreis[s]en können. So haben uns auch die Querdenker viel eingebrockt da sie die Infektionszahlen so hoch getrieben haben, das ein neuer Lockdown erforderlich wurde. Ich hoffe das beste“.

„Wieso verbieten? es gibt andere Dinge und das mit den Krankenhäuser das die überfüllt sind liegt nicht an den Böllern sondern der Alkohol“

Geil fand ich diese Aussage: „Zu Silvester gehört das Feuerwerk, so wie der Tannenbaum zu Weihnachten. Ansonsten wäre Silvester wie jede andere Feier mit Alkohol.“

„700 Raketen entsprechen gerade mal 1 Liter Benzin. das ist eine Menge klar nicht wenig wenn man bedenkt wie viele es machen aber es ist nur 1 mal im Jahr“

„Jeder, der ein kleines Feuerchen in seinem Garten anmacht, wird gleich verklagt wegen Luft-verschmutzung“

„Von der Gefahr für Leib und Leben anderer mal ganz abgesehen wird die Umwelt massiv belastet (aber der kleine Besitzer eines älteren Kachelofens muss diesen ja jetzt für viel Geld umrüsten um umweltfreundlich zu bleiben)“

„Feuerwerkskörper gehören nicht in Privathände. Denn der Umgang damit wird immer unverantwortlicher.“

Unüberraschend oft kommt natürlich auch das ewige, jede Diskussion beendende Totschlag-Argument: „…geht gar nicht!“

Oft wird – durchaus korrekt – auf den Naturschutz/Umweltfaktor hingewiesen. Aber das man z.B. Weihnachtsbäume nur mit Wurzel verkaufen darf, das fordert komischerweise keiner. Abseits vom Feinstaub- und sonstigem Dreckargument kommt immer auch der Hinweis auf „unsachgemäße Handlung“ durch einige Menschen. Also will man der Allgemeinheit etwas verbieten, weil einige Menschen sich zu doof anstellen. Wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann müsste man Dummheit verbieten, das ist dann mal richtig zielführend (und bei radikaler Durchsetzung löst das noch ganz andere Probleme). Übrigens: In Dörfern gibs das nicht! Wie diese Aussage eines Unbekannten beweist:
„Es wird in Großstädten viel Schindluder mit Feuerwerk betrieben[…]. Das ist alles nicht mehr normal und dann gehört privates Feuerwerk auch nicht in den Großstädten. Im ländlichen Bereich ist das anders. Hier benimmt sich jeder und jeder weiß auch vorschriftlich damit umzugehen“

Nun die Mastergrübelei: Wenn ein Großteil der Menschen doch ach so vernünftig ist und den Blick des eigenen Handelns stets auch auf die Auswirkungen auf die Umwelt hat, warum gibt es dann trotzdem noch so viel Feuerwerk an Silvester? Nur weils nicht verboten ist? Nee Leute, das Feuerwerks-Verbot wäre genau so sinnlos wie die Abschaltung von Atomkraftwerken in Deutschland.

Und wenn nächtlich in der Ukraine die Raketen einschlagen, dann sicherlich unter voller Berücksichtigung vom Schutz der Tiere und… ach, lassen wir das.

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