Faxen dicke und Scheiss auf Einspeisung

Genau, es geht um elektrischen Strom 🙂
Vor einiger Zeit sprach mich meine Frau an, was ich denn von den so genannten Balkonkraftwerken halten würde. Aber – ich hatte da noch gar nichts von gehört. Also machte ich mich kundig, sowas interessiert mich ja.

In aller Kürze: Bei diesen Geräten handelt es sich i.d.R. um Solarpanele bis 600W, die ihre erzeugte Energie über einen Spannungswandler dem Hausnetz zuführen können und relativ Platzsparend z.B. an ein Balkongeländer gehängt werden können. Dort geht es dann u.a. an die Verbraucher im Haushalt. Also eine gar nicht mal so schlechte Idee. Doch die Sache hat natürlich einen oder sogar mehrere Haken:

      • Es dauert (bei aktuellem Strompreis!) über fünf Jahre, bis sich ein solches Teil amortisiert hat (hoffentlich funktioniert das Ding dann auch noch)
      • Mit 600W ist man weit weg von „autark“
      • Was aber egal ist, weil: Bei einem Stromausfall ist das Gerät vollkommen nutzlos, weil es zum Betrieb Strom aus dem Hausnetz benötigt (u.a. zum Regeln der Wechselfrequenz)

Besonders der letzte Punkt ist für mich ein Grund, das Geld für sowas zu sparen. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Menschen sich diese Ausgabe genau mit dem Argument schön reden: „Wenn mal Stromausfall ist, können wir immerhin noch Licht machen oder ne Kühlbox betreiben“. Aber nee: Is nich.
Was macht der Holger also? Er bastelt baut sich eine Insellösung! Im Grunde habe ich alles hier rumliegen, um das selbst zu bauen: Ein paar Solarpanele, einen Laderegler, einen Spannungswandler (zufällig auch bis 600W) und fünf „alte“ Autobatterien, die noch genug Saft halten können (die hatte ich u.a. mal zum Schweissen verwendet). Ich habe aber doch gerade neue Solarpanele bei Ebay bestellt, aus zwei bis drei Gründen: Die vorhandenen Panele hier (immerhin fünf Stück) haben nur 5 bis 50 W, das haut keinen vom Hocker. Außerdem halten zwei davon meinen Raspi am Laufen, zwei andere laden einen kleinen Powerpack-Generator (output 230V, 100W), mit dem ich im Fahrradschuppen mein eBike-Akku lade. Also gibt es neue, frische. Ich habe bei zwei verschiedenen Lieferanten bestellt, weil der eine soo günstig war, dass ich den angegebenen 100W nicht recht traue 😉
Aber wenn alles hier ist, dann ist mein Plan: Dachlatten von Hornbach besorgen, ein Gestell bauen, mit welchem ich die Panele aufs Garagendach stellen kann und die dann eine ideale Ausrichtung ohne Abschattung zur Sonne haben. Danach nur noch Regler samt Batterien anschliessen und den Spannungswandler als Verbraucher: Fertig ist die unabhängige Strominsel samt Pufferbatterien!
Nun muss ich natürlich noch schauen, wie ich den Strom sinnvoll nutzen kann. Eine Einspeisung ins Hausnetz wäre cool, fällt aber flach. Aber ich habe schon eine, wie ich glaube, sehr gute Idee: Unser Kühlschrank ist eh viel zu groß und zieht ganz bestimmt über den Tag Strom ohne Ende (nebenbei fand ich das schon immer seltsam).
Nun zieht aber unser zweiter Sohn aus, wir sind wieder zu zweit allein. Unser Plan: Der Kühlschrank wird erstmal stillgelegt, stattdessen nutzen wir die Kompressorkühlbox, die vom letzten Segelboot über ist. Die hat immerhin 43 Liter Volumen, da passt einiges rein! Dazu ist sie Stromverbrauchsarm und ist ein so genannter Top-Lader: Man öffnet sie von oben, so kann keine Kälte „rausfallen“!
Ich möchte wetten, dann habe ich immer noch Strom in den Batterien „über“. Wenn mir nix anderes einfällt bastel ich was, damit man darüber alle möglichen USB-Geräte laden kann. Ist nicht viel, aber ein steter Tropfen… (und, wie ich schon mal irgendwo hier im Blog erwähnte: ich stehe voll auf USB, von Lampe über Radio bis Rasierer… cool).

Warum ich im Titel erwähne, dass ich die Faxen dicke habe? Na, man muss nur die Nachrichten verfolgen, dann kann man es sich denken. Dieses ganze „wir müssen die Bürger:innen entlasten“ ist doch nur eine laue Nummer, welche die Wirtschaft hochhält und die größten Teil des Volkes schlicht verarscht. Ich bin mir sicher, die Strom-Konzerne… aber lassen wir das hier. Aber die Bedingungen für die Balkonkraftwerke deuten doch schon auf eine technisch unnötige Gängelung.
Egal, nicht mit mir: Demnächst baue ich noch ein kleines Windrad in meinen Garten, das habe ich noch in der Garage liegen (Sogar zwei, ein sehr kleines für wenige Watt auch noch!). Vielleicht betreibe ich damit den Router, der läuft ja auch den ganzen Tag durch und lade mein Macbook… es wird sich bestimmt etwas mit WAF* finden!

*https://de.wikipedia.org/wiki/Woman_acceptance_factor

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert