Sowas gemeines! Solch eine Irreführung! Man sollte die alle…. Stopp. Na gut: Ich könnte diesen Beitrag auch aus der Perspektive schreiben, dass ich zu dämlich war, um es richtig zu machen. Aber wie man es auch dreht: Gemein ist es schon! Ich werde es jetzt einfach erzählen, denn: Wenn es anderen hilft, dann war es ja doch noch zu etwas nützlich 😉

Anfang Oktober diesen Jahres berichtete ich von meinem zweiten Regrow-Versuch: Klick. Angeregt wurde ich durch einen Artikel in unserer Tageszeitung:

Karotten nachwachsen lassen? Tolle Idee! (Bild: NWZ)

Als ich das Foto damals in der NWZ sah, da dachte ich gleich: „Na, das ist doch mal eine gute und auch noch einfache Sache!“ und ich brauchte auch nur fünf Monate, um das endlich mal umzusetzen. Da der Sommer vorbei war, fand das Projekt auf der Fensterbank vom Wohnzimmer statt. Im ersten Bericht erkannte man ja schon, wie gut das funktionierte; das Grün kam raus und wuchs. Nach einiger Zeit machte der eine von den beiden schlapp. Den zubbelte ich raus, bevor da irgendwas gammelt, der andere wuchs wunderbar weiter:

Voll nachgewachsen!

Ich konnte natürlich nicht erkennen, wie es unter der Erde aussah. Vermutlich eher kümmerlich, das wird ganz sicher nicht bis zum Boden des Topfes gewachsen sein. Aber so ein kleines, niedliches Karöttchen wäre doch auch schon was! Anfang Dezember war das Ding sechs Wochen in der Erde, wir hatten es immer schön gegossen und gepflegt. Nun wollte ich aber mal die Ernte einbringen! Ein kräftiger Ruck am Grün, und… Ich mache es so kurz wie es war: Enttäuscht? Nein, erstaunt!

Oben Hui, unten nix

Lediglich ein paar dünne Haarwurzeln. Die „Frucht“, die eigentliche Wurzel, ist kein Deut größer geworden. Was war passiert? Kann man hier bei was falsch machen? Im Grunde nicht, aber man muss sich halt richtig informieren. Das tat ich jetzt. Bevor ich hier große Skandale über die Falschinformationen bzgl. nachwachsender Rohstoffe veröffentliche, wollte ich eben bestätigt haben, was da wirklich los war. Die Recherche im Netz ist heutzutage zum Glück relativ einfach, weil es üblich geworden ist, dass eine Webseite einfach von einer anderen abschreibt. So muss man nur die Hälfte lesen 😉
Bald musste ich feststellen: Erstens – ich habe nix falsch gemacht. Zweitens – Bei Karotten wächst halt nur das Grün, „dieses eignet sich beispielsweise sehr gut für Salate“ (Quelle) bzw. „aber auch die Blätter kann man sehr gut verarbeiten und regrowen“ (Quelle). Ob das im damaligen NWZ-Artikel auch so stand, das weiss ich nicht. Ich habe ihn nicht mehr vollständig vorliegen, habe auch gerade keine Lust, in Archiven danach zu suchen und damals hatte ich gedacht, ich brauche das ja nicht alles zu lesen, auf den Bildern sieht man es doch…

Mein Fazit: So ist das natürlich Quatsch. Für ein bisschen Grün kann ich mir auch Kresse ziehen. Das ist noch einfacher, macht weniger Dreck und hat jedenfalls noch einen besonderen Eigengeschmack.
Bei Zwiebeln sind sich die Webseiten übrigens nicht ganz einig. So las ich gerade hier: „…wenn du nach jeder Verwendung von Zwiebeln das Wurzelende einpflanzt, dauerhaft auf den Kauf von Zwiebeln verzichten.“ Na, das ist doch mal was! Doch auf der Compo-Seite werden im gleichen Abschnitt mit den Möhren-Blättern auch die Zwiebeln als Nachwuchs-Untauglich erwähnt. Da hilft wohl nur ausprobieren!

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