Letzten Freitag fuhr ich vom Büro nicht mit dem Fahrrad nach Hause sondern ging strammen Schrittes zur Bushaltestelle am Lappan. Und ob des strammen Schrittes musste ich dann eine viertel Stunde auf den Wesersprinter warten. Dieser brachte mich über niedliche Umwege wie die Haltestelle „Ponyhof“ bis nach Bremerhaven zu den Havenwelten. Dort wartete meine Segelyacht auf mich (Details dazu stehen hier).
Es waren schon etliche Vereinskameraden vor Ort und wir verbrachten die Zeit irgendwie bis wir zu unserem gebuchten Wunschlokal – Treffpunkt Kaiserhafen – aufbrechen konnten. Zu Fuß, knapp drei Kilometer. Machbar, aber keine schöne Spazier-Strecke. Später, beim Aufbruch zurück, hätte ich nichts gegen einen schönen Taxisitzplatz gehabt, aber da hier jeder Platz besetzt war, ging ich doch wieder mit einigen Kameraden per Pedes zurück zum neuen Hafen.
Samstag brachen schon einige mit ihren Booten auf, sie wollten nach Hooksiel. Ich wollte aber erst am nächsten Tag fahren, es gibt ja noch „Programm“. So verbrachten wir einen schönen Tag, um Abends festzustellen, dass morgen geeeenau zu der Zeit, wenn ich ungefähr beim Leuchtturm „Alte Weser“ sein wollte, dort sieben Windstärken herrschen würden und dazu aus einer Richtung, die garantiert für wilde See sorgt (Wind gegen Strom, Details gerne persönlich). Ganz nebenbei: Eins von den zwei Booten, die morgens gestartet sind, kam auch nicht weit. Sie liefen bei Fedderwardersiel auf Grund und mussten fast eine ganze Tide abwarten.
Ich überlegte noch ein paar Optionen bzgl. eher starten etc., aber das brachte alles nix: Kurz entschlossen beschloss ich (kann man das so schreiben?), am Sonntag nicht abzulegen. Bei den Bedingungen will man nicht da draußen sein. Stattdessen würde ich gemeinsam mit Angela bei einem Clubkameraden an Bord gehen und als Gast mit dem Boot nach Oldenburg fahren. Er freute sich, weil er noch wenig Erfahrung hatte und wir ihm helfen konnten. Wir zahlten Liegegeld für Swantje bis kommenden Donnerstag. Und so fuhren wir Sonntag ab 10 Uhr auf Weser und Hunte gen Heimat. Da die Eisenbahnbrücke in OL nicht sofort öffnete, liess ich mich am Ufer absetzen und lief in die Innenstadt. Dort stand ja noch mein Fahrrad. Damit fuhr ich nach Hause und holte Opas Auto, unseres stand ja seit einer Woche in Hooksiel. Mit dem Wagen fuhr ich zum Yachtclub und holte Angela ab. Ohne Umwege fuhren wir bis Hooksiel, um unser Auto abzuholen. Das würden wir Mittwoch brauchen, um nach Bremerhaven zu kommen, wo ich dann am nächsten Morgen um 5 Uhr starten werde (So der Wettergott es zulässt). Angela fährt von Bhv weiter Richtung Usedom, davon wird sie sicherlich selbst erzählen. Gegen 17:00 Uhr kamen wir dort an. Nach dem ursprünglichen Plan wäre ich zu diesem Zeitpunkt allein an Bord irgendwo auf der Außenweser und hätte noch mindestens zwei Stunden Seefahrt vor mir gehabt. War der Wind doch nicht so stark? Egal, es ist wie es ist.
Wieder daheim kochte ich erstmal nahrhaftes Essen und war doch irgendwie müde. Fahrrad, mit dem Bus, zu Fuß, per Boot, mit dem Auto: Da war mehr als ein Triathlon! Aber vermutlich geht es allen anderen, die das hier lesen, auch andauernd so. Ist halt auch nur Alltag, son Wochenende.
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