Nein, das ist nicht die Schwester von Dolly. Jessie, Stretch und Buster sind Release-Bezeichnungen von Raspbian. Achtung, jetzt wirds etwas EDV-technisch und Linux-lastig, wenn auch eher für Einsteiger. Wen das gar nicht interessiert, der braucht nicht weiterlesen und kann z.B. Gitarre üben 😉

Ein Release ist nicht einfach nur ein Update mit neuer Software, es ist ein ganz neues Paket (mit neuen Paketen darin).  Als ich meinen Raspi seinerzeit in Betrieb nahm, da war Jessie „up-to-date“. Das muss jetzt auch schon wieder locker 5 Jahre her sein… puh. Wieder etwas, wo man gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht. Ungefähr genau so lange läuft der Raspi jetzt in einem Stück durch. Ja okay, wir können gern ein halbes Jahr abziehen fürs Einrichten etc., aber danach habe ich ihn so gut wie gar nicht angefasst und einfach laufen lassen, versorgt mit Solarstrom*. Leider habe ich versäumt, beim „letzten“ Shutdown die Uptime (cat /proc/uptime) auszulesen, hätte mich echt interessiert.
Der Grund, warum ich ihn runterfuhr, ist eigentlich blöd, denn er hätte wohl noch Jahre so weiter laufen können. Mir fiel auf, dass eine bestimmte Software nicht auf dem neusten Stand war und ich wurde neugierig. Dabei merkte ich, dass ich zum einen ein mittlerweile sehr altes Release verwende und dass ich zum anderen nicht gezielt daraus einzelne Software auf neuere Versionen wuppen kann. Sinnvollerweise sind alle Versionen in einem gewissen Rahmen ans Release gekoppelt: Stable eben. Macht aus dieser Sicht ja auch absolut Sinn. Das bedeutet: Will ich neuere Software verwenden, muss ich ab einem gewissen Punkt auch auf ein neueres Release wechseln.

Nun heisst es abwägen – Eine saubere Sache ist immer: System platt machen und neu draufspielen. Beim Raspi ist es sogar einfach, sicher zu sein: Man entfernt die vorhandene SD-Karte, packt die gut weg und nimmt eine neue fürs neue System. So hat man immer noch das alte System mit vielleicht wichtigen Daten auf Lager. Das ist der Vorteil von SD-Karten: Sie nehmen nicht viel Platz weg, haben mittlerweile enorme Kapazität (obwohl für den Pi 8GB immer noch reichen) und SD-Karten kosten nicht (mehr) viel. Der Nachteil von SD-Karten: Offenbar sind sie anfälliger für Ausfälle. Bei zu vielen Lese- und vor allem Schreibvorgängen nutzen die Sektoren irgendwie ab. Ich weiß nicht ob es gut oder schlecht ist, aber: Die Karte fällt nicht einfach aus sondern sie wird unzuverlässig. Man kann in der Regel noch Daten retten. Mein Tipp, wenn vielleicht noch wichtige Daten auf der SD schlummern könnten: Einfach als erstes den Inhalt der Karte auf irgendeiner Festplatte sichern, dann in Ruhe weitermachen.
Die Erfahrung von Alex, mir und dem Rest der Welt: Wenn euer Raspberry Pi Probleme macht, dann ist es nicht der Raspi und nicht das Netzteil sondern die SD-Karte. Tauscht diese aus und es geht weiter! Erst als zweite Fehlerursache kann man das Netzteil in Betracht ziehen. Der Raspi selbst geht eigentlich nicht kaputt, wenn man „normal“ damit umgeht. Und wer nimmt zur Stromversorgung nicht einfach das nächstgreifbare USB-Gerät mit mehr als 0,5 Ampere dafür, das gerade rumliegt? Leider sind übliche Handy-Ladestecker etwas unpräzise mit der Spannung und der Raspi ist durchaus empfindlich, wenn es unter 5 Volt geht. Für die Strom-Interessierten: Wenn die Spannung (Volt) fällt, dann muss für die erforderliche Leistung (Watt) der Strom (Ampere) steigen. Und spätestens da wird es dann eng. Und aber extra für den Raspi ein regelbares Netzteil besorgen ist irgendwie falsch…*

Und ich schweife schon wieder ab: Ich habe die alte Jessie und will was neues. Und weil das mein Blog ist, hau ich nicht einfach kurz und bündig raus, was ich sagen will sondern schreibe wieder viel zu viel… mach ich gern, aber nun gibt es wieder einen zweiten Teil (in der kleinen Hoffnung, dass irgendwer das alles auch mal irgendwann lesen wird).

*Mein Raspi hängt an einer alten Autobatterie, daran sind Solarpanele. Soll ich mal drüber schreiben?

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2 Replies to “Jessie Buster”

  1. *könnt schwören …. das hast du schon.

    Bei der Gelegenheit… den 4er kann man auch ohne SD direkt an der Platte betreiben.

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