Ich schrieb:
…Und selbst im Leerlauf des Motors hat man immer konstant einige Watt an 12V-Strom abgreifbar

Wer einen Wohnwagen oder gar ein (grösseres) Boot sein Eigen nennt, der weiss, was man mit 12V alles betreiben kann. Das ist fast schon ein Leben ohne Einschränkungen. Kann man im Notfall auf eine 12V-Anlage zurück greifen und hat auch noch die passenden Geräte dazu, dann kann man sich bzgl. eines Blackouts beinah gemütlich zurück lehnen. Wenn man denn die nötigen 12V-Strombedarf auch parat hat oder erzeugen kann. Es lohnt vermutlich nicht, all sowas nur für den Fall der Fälle bereit zu stellen.

Aber wer sich auskennt, der kann das Auto vielleicht nahe an die Wohnung fahren und mit einem geeigneten Kabel für gemütliches 12V-Licht im Wohnraum sorgen. Wenn es baulich günstig ist, dann schafft man es vielleicht auch mit Planen, Folien, Bettlaken etc. eine Art Wärmetunnel zu basteln, um die Motorabwärme zum heizen zu gewinnen. Aber niemals die Abgase ins Haus leiten! Besser als solch eine Bastellösung: Ich habe hier einen 1KW-Zweitaktgenerator „rumstehen“, weil der mir auf den Rasenmäherrennen sehr nützlich war. 1000 Watt sind nun nicht wirklich viel und man schafft nicht mal eine annähernd vollständige Notstromversorgung, aber dieser kleine Moppel hat mich unter 100,- Euro gekostet und auch ohne Stromausfall kann man den ein-, zweimal im Jahr brauchen. Und wenn ich ihn im Notfall nur dazu verwende, eine Bohrmaschine anzutreiben, um damit irgendwas anderes hilfreiches zu basteln, dann hab ich schon einen enormen Vorteil. Selbstverständlich muss ich für diesen Generator Benzin vorhalten. Einen 5l-Kanister habe ich aber eigentlich immer da, für Rasenmäher, Freischneider etc. Zur Not etwas Sprit aus dem nicht leeren Auto absaugen 😉 (Ggf. Zweitakt-Öl nicht vergessen)

Im Allgemeinen ist es besser, sich bei Stromausfall gleich auf ein Leben ohne Strom einzustellen. Für Licht gibt es Taschenlampen. Diese kann man auch im Alltag immer wieder gebrauchen. Wenn ihr diverse Modelle verwendet, dann achtet darauf, das möglichst alle den gleichen Batterietyp verwenden. Und ein Paket Batterien kann man auch einfach mal kaufen und einlagern (Monatstonne?). Denn immerhin 4-6 Jahre halten unbenutzte (!) Batterien ungefähr, und beim Discounter kostet ein Achterpack deutlich unter zwei Euro (Aus wirtschaftlichen Gründen halte ich weder was von Markenbatterien noch von Akkus).

Beachtet bitte, dass ich hier nur Denkansätze vermitteln möchte. Der Umgang mit elektrischen Leitungen etc. sollte geübt sein! Selbst 12V kann noch Funken erzeugen, die einen Brand verursachen. Von körperlichen Schäden durch Feuer abgesehen hat man im dümmsten Fall plötzlich kein Dach mehr über dem Kopf und die Feuerwehr hat bei einem Blackout sicher andere Sorgen! Doch gerade die erwähnten Bastellösungen sind es, die einem in einer Not vielleicht einen persönlichen Vorteil verschaffen. Deswegen schadet es nicht, zumindest mal ein paar Gedanken in diese Richtung zu verschwenden und sich darauf hin elementares Grundwissen anzuschaffen…

Ausser Licht wird man, wenn man sich irgend wann daran gewöhnt hat, dass es keinen Strom gibt, kaum noch Strom brauchen. Fernseher? Videofilme? Pah, ein Buch hat doch wohl jeder daheim (eBooks helfen da aber nur, solange das Lesegerät noch Saft hat). In versammelter Runde kann bestimmt jemand was vorlesen. Und statt Wikipedia und diversen Foren nehmen wir dann wieder den Brockhaus oder Opas erzählte Erfahrungen. Kochen mit elektrischer Energie ist dann Luxus, da nehmen wir wie unsere Urahnen Feuer/Kohle. Nicht in der Wohnung aufm Fussboden ein Feuerchen machen! Seid auf jeden Fall besonders sorgsam. Aber Feuer macht auch warm. Nach dem Kochen auf Balkon oder Terasse noch eben die Hände über dem Feuer reiben: Wenn man satt und gewärmt ist und mit der Restwärme noch eine Kanne Tee warm kriegt, dann ist man schon fast zufrieden. Auf warme Mahlzeiten komme ich aber noch zurück 🙂

Der nächste Teil: Blackout: Medizinische Versorgung

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