Ich möchte euch eben schnell meine neuste Erfahrung bzgl. des 3D-Drucks mitteilen. Wie ich erwähnte, hatte ich mich erstmal für Cura als Slicer entschieden. Da aber der Prusa-Slicer nicht nur auch kostenlos ist sondern es ihn auch für Mac gibt, habe ich den auch mal angetestet. Natürlich war auch hier mein Drucker nicht in der Vorauswahl zur Einrichtung drin, aber es sind nicht viele Daten, die man da eingeben muss.
Um die beiden Slicer vergleichen zu können, entwarf ich eben schnell ein simples Bauteil, das aber durchaus seine Herausforderung hat: Einen ungleichschenkeligen Winkel mit einer Bohrung in der kurzen (hochstehenden) Lasche. Das Teil ist nur 30 x 16 x 10mm groß, also relativ schnell gedruckt. Das Konstruieren ging auch erfreulich zügig von der Hand, hat mich für mich selbst gefreut. Die erstellte STL lud ich erst in den Cura und liess ihn ohne weitere Einstellungen, also quasi default, slicen. Dann ab in den Drucker. Genau so machte ich es mit Prusa. Also gleiche Datei, gleiches Filament, gleicher Drucker, gleiche Mondanziehung. Ich habe die Zeit des Druckes nicht gestoppt, aber Prusa war schneller, weil – das seht ihr jetzt:
Gleich vorweg: Ich habe das Bild bewusst nicht reduziert. Wenn ihr mehr Details sehen wollt, dann klickt drauf für Originalgröße. Man sieht aber auch schon den Unterschied: Links, Cura, druckt defaultmässig eine Art Basisplatte aus drei(?) Lagen (wie ich jetzt weiss: Ein Prim oder ein Raft). Das wird vermutlich gemacht, damit die Unterseite des Bauteils Haftung auf dem Druckbett besser ist. Die ist nämlich rau (und magnetisch abnehmbar). Kostet allerdings auch immer PLA bzw. Filament. Weiter sieht man noch ein wichtiges Detail: Cura hat für die 5,5mm-Bohrung einen „Support“ eingebaut, damit der Freiraum gestützt wird. Das wird häufig gemacht, wenn „Luft“ überbrückt werden muss. Dieses Teil muss natürlich noch rausgefummelt werden.
Gleich daneben der Prusa-Ausdruck: Ohne Basisplatte, direkt aufs Bett. Und wisst ihr was? Die Platte am Cura-Druck lässt sich zwar sehr leicht ablösen, aber ansonsten sehe ich keinen Vorteil. Also war die vergeblich? Keine Ahnung… und die Bohrung wurde auch ohne Support geschafft. Nur ein paar Ziehfäden gehen rüber. Ich habe eh nicht damit gerechnet, hier ein perfektes 5,5mm-Loch zu erhalten. Aber Prusa war nahe dran! Ich bin mit einem 5,0mm-Bohrer in der Hand (ohne Bohrmaschine) da durchgegangen und dann noch mal mit nem 5,5er: Ging so, ohne großen Aufwand.
Hier noch mal die beiden Teile ohne Platte direkt nebeneinander. Maßhaltig sind sie. Ich habe nicht nachgemessen, aber beide sind gleich 😉 Und man erkennt: Die Struktur vom Prusa sieht irgendwie sauberer aus, findet ihr nicht auch? Da ich jetzt nicht immer alles zweimal drucken will, werde ich wohl bis auf weiteres den Prusa verwenden. Viele Mögliche Einstellungen und Optionen haben beide, aber bis ich da durch gestiegen bin… das ist bei weitem nicht selbsterklärend. Wenn es default-mäßig schon schöner ist, dann fällt die Wahl nicht schwer, richtig? Die Prusa-Software sieht auch hübscher aus. Und – oder besser – aber: Man bekommt in Prusa sauviele Informationen, ungefragt. Aber da kann man ja an vorbeilesen, bis man merkt, dass das vielleicht wichtig war…
Das gedruckte Bauteil ist übrigens nicht nur ein Testobjekt sondern hat einen realen Hintergrund: Der K2 hat keinen Ein/Aus-Schalter, also muss ich jedesmal den Stecker ziehen. Und dann fällt das Kabel runter. Und bevor ich mit schaltbarer Steckdosenleiste anfange oder ähnliches, habe ich einfach diesen Steckerhalter gedruckt 🙂
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