Seit ich gehört habe, dass es das gibt, will ich sowas haben: 3D-Drucker. Ist das nicht unglaublich cool? Für meine Generation war derlei Technik lange Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Sience-Fiction: Fiktive Wissenschaft. Und auf einmal ist das für jedermann verfüg- und bezahlbar? Unglaublich! Es gibt sogar 3D-Drucker, die wurden mit einem 3D-Drucker hergestellt. Herrlich.

Schon längst hätte ich mir auch selbst einen 3D-Drucker gekauft. Aber sinnvollerweise sagte ich mir: Erst wenn ich auch selbst konstruieren kann, dann kann ich mir so ein Teil hier hinstellen. Natürlich gibt es endlos Vorlagen und Muster und einige sind auch wirklich cool, clever oder gar genial. Aber der Witz am eigenen Druck ist doch, dass man sich genau das Bauteil, das man gerade benötigt, selbst fertigen kann. Nicht „irgendwas“. Und schon gar nicht Dinge, die ich als kreativer Handwerker auch „herkömmlich“ umsetzen kann. So wie den „Tubenquetscher„, den es in unzähligen Variationen gibt und oft von Anfängern/ Einsteigern „zum üben“ gedruckt wird. Nein, um Dinge herzustellen, die ich im Grunde gleich wieder wegwerfe, brauche ich keinen 3D-Drucker. Und ich mag Wäscheklammern (die kann man übrigens auch selbst drucken).

Tubequetschen, altmodische Art

Vor einiger Zeit fragte im Segeln-Forum jemand nach einem bestimmten Bauteil bzw. ob ihm das jemand konstruieren könnte. Er wollte über den Relingsdraht seines Bootes ein Rohr stecken und benötigt für die Enden „so runde Stopfen“, die ins Rohr passen, eine mittige Bohrung für den Relingsdraht haben sowie einen durchgehenden Schlitz, damit man den Stopfen über den Draht bekommt. Das gab eine kleine Diskussion, wie man das am besten konstruiert, technisch löst etc. Irgendwann schrieb ich: “ man kann sich sowas auch einfach aus Rundholz (Besenstiel), Laubsäge und Bohrmaschine herkömmlich handwerklich fertigen“. Ich weiß nicht, ob ich denen den Spaß versaut habe, aber danach wurde es ruhig ums Thema. Aber es gibt eben auch Dinge, die man nicht (ohne großen Aufwand) mit altbewährten Fertigungstechniken selbst machen kann.
Nun ist das mit dem Selbstkonstruieren so eine Sache. Ich kann CAD-Zeichungen erstellen und verwende da gerne QCAD für. Das kann leider nicht 3D. Und ich habe noch nicht rausgefunden, ob bzw. wie ich zwei oder mehr 2D-Zeichnungen mit irgend einer Software zu einer 3D-Zeichung wandeln kann, die ich dann auch zum Druck verwenden kann. Und auch leider ist FreeCAD – mit dem man 3D erstellen kann – nicht „so ähnlich wie QCAD“ zu bedienen. Das behaupten garantiert nur Menschen, die noch mit keinem der beiden gearbeitet haben. Es gibt auch einige kostenlose Online-Tools für das Konstruieren und ich habe auch mal irgendwann angefangen, mich das reinzufuchsen. Das ist schon so lange her, dass ich weder weiß, auf welcher Webseite das war (tinkercad glaubich) noch was ich da machen muss. Kann also nicht so dringend bei mir sein.
Aber irgendwann kommt das kleine Zahnrad oder die fehlende Buchse, welche ich dringend bräuchte und eben schnell drucken könnte, wenn ich wüsste, wie es geht. Wenn ich dann noch nicht 3D-zeichnen und -drucken kann, werde ich mir mit dem Mantra helfen „was du nicht besitzt, belastet dich nicht“ und werde das defekte Teil einfach entsorgen… man hat sowieso zuviel Mist, aber das ist ein anderes Thema.

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