Ich schrub hier dann und wann schon etwas zum Thema „Frauenquote“. Wie der Titel dieses Beitrages sagt: Ich habe meine Meinung nun geändert – Ich bin für eine Frauenquote! (Der Wikipedia-Artikel dazu ist übrigens erstaunlich lang)

Männer glauben oft, immer alles richtig zu bedenken und zu entscheiden und denken dabei doch nur in eine Richtung: Umsatz, Gewinne, (Markt)Macht, Optimierung. Vor Allem über letzteres kann man wunderbar diskutieren und ich denke, Frauen machen hier oft den wesentlichen Unterschied.
Warum muss man immer mehr Gewinne machen? Warum muss man möglichst wenig Mitarbeiter haben? Klar, Personal kostet Geld, aber verdammt: Es kann doch nicht immer ums Geld gehen! Ich glaube nicht, dass die Vorstände bei VW, Siemens, Biontech usw. stets das Wohl der Mitarbeiter im Auge haben, oder der Umwelt möglichst viel Gutes gönnen. Im Gegenteil: Es wird versucht, irgendwelche Grenzwerte gerade so einzuhalten, Limits nicht zu über- oder unterschreiten und sich am Ende des Geschäftsjahres grinsend auf die Schultern zu klopfen und sich hohe Boni zu gewähren. Dass man das ganze Geld auch verwenden könnte, um „die Welt zu retten“, kommt den Herren gar nicht in den Sinn. Das ist zwar nun recht pauschal von mir formuliert, aber ich wette: Würden Frauen über die Entscheidungen von Männern abstimmen, würde das oft anders ausgehen. Und die Welt wäre vielleicht etwas… menschlicher? Und ich glaube auch, dass sich solche Entwicklungen längerfristig auch auf alle Bürger abfärben: Wenn es vorgelebt wird, dann ist es dem ein oder anderen vielleicht nicht mehr so egal, was wir unserer Welt antun (und den Menschen ist es egal. Prüft euch selbst und andere!).

So lange die Menschen weiterhin gerne SUVs kaufen und fahren, gegen Tempolimit sind und den Müll nur so lange trennen, wie jemand zuguckt, wird sich nichts ändern. Wie, das hat mit der Frauenquote nun aber nix mehr zu tun? Oh, doch! Ich bin ein Anhänger des Theorems, dass alles mit allem zusammenhängt. Und wenn z.B. die Anzahl von Frauen auf Führungs-/Entscheidungsebene so groß wird, dass sie relevant wird, dann kann sich auch was ändern, das nicht Ausbeutung von Mensch und Umwelt bedeutet. Generell müssen wir (alle, nicht nur Deutschland) weg von der Denkweise, dass alles am wirtschaftlichen Wachstum gemessen und gelobt wird. Frauen an den richtigen Positionen könnten einiges dazu bewirken.
Da das aber vermutlich dominante, Macht- und Geldgeile Männer entscheiden, kann man sich schon ausmalen, wie es weitergeht.

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4 Replies to “Frauenquote – ich habe meine Meinung geändert”

  1. Der Artikel gehört eher in die Ecke Wunschdenken.

    Ich prohpezeie: Sollten wir es noch erleben, dass sich an der Quote der Frauen in Vorständen spürbar was tut, was grundsätzlich zu begrüßen wäre, wirst du diesen Beitrag überdenken.

    Frauen sind nicht grundsätzlich besser, haben nicht automatisch den größeren moralischen Kompass und treffen nicht zwangsläufig bessere Entscheidungen. Auch Frauen sind Bonigeil und auch Frauen fahren gerne SUV.

    Die Dinge wären, wie immer, anders. Nicht besser.

    Überhaupt finde ich es immer lustig wenn wir Menschen glauben, bestimmte ( die anderen ) Faktoren müssten sich ändern und alles wäre fein. WIR machen die Welt, WIR formen die Welt.
    Wenn WIR anfangen würden vieles anders zu machen zögen die Konzerne nach, vielleicht würden sogar Themen wie die Frauenqoute dann obsolet.

  2. Verstehe ich dich richtig? Man braucht gar nicht über eine Frauenquote nachdenken, weil es eh nichts (positives) bringt? Hm, so ein Pessimist bin ich nicht. Versuch macht kluch und schlechter werden kann es nicht (sag ich mal so als Anwalt der Erde).
    Übrigens: Ein Wir, wie du es propagierst, das gibt es leider nicht. Jeder ist sich selbst der nächste…

  3. Ich habe ja gesagt das mehr Frauen in Leitenden Positionen zu befürtworten wären, ich unterstütze das.
    Allerdings nicht in Form einer Quote. Menschen sollen Dinge machen weil sie das Zeug dazu haben, nicht um der Gleichberechtigung einen Bärendienst zu erweisen.
    Ich sehe das nicht pessimistisch, eher realistisch.
    Mit Wir meinte ich nicht uns als Gesellschaft, sondern jeden einzelnen.
    Du bist aber auch recht pessimistisch, wenn du sagst dass es ein Wir nicht gibt. Vielleicht nicht als Wir-haben-uns-alle-lieb, trotzdem sitzen wir alleine schon wegen gegenseitiger Abhängigkeiten letzten Endes doch in einem Boot. Wir bilden zwangsläufig ein Kollektiv und müssen gemeinsame Entscheidungen treffen. Zumindest im Großen, nicht von Haustür zu Haustür.

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