Da es in den Medien und in der Politik ja wieder mal um China geht und seit 20 Jahren darauf rumgehackt wird, dass der jeweilige deutsche Vertreter die chinesische Führung doch unbedingt auf die Einhaltung der Menschenrechte hinweisen soll, möchte ich hier mal eben was erwähnen bzw. klarstellen. Denn der Begriff „Menschenrechte“ bedeutet nicht überall auf der Welt das gleiche.
Die allgemeine (westliche?) Definition der Menschenrechte lautet zusammengefasst:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten [geboren]
Die Partei in China hat eine längere, variable Definition, zusammengefasst lautet sie:
Die Rechte der Menschen gegenüber der Gesellschaft sind verknüpft mit Pflichten des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft
Das bedeutet im Grunde: „Der Einzelne steht nicht über den Rechten Aller als Gemeinschaft“.
Ergo: So ziemlich genau das Gegenteil der westlichen Definition. Aber man sollte das mal sacken lassen.
Erinnert ihr euch noch an die letzten Worte von Mr. Spock? „Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.“ Das fanden wir alle klasse und hatten Pipi in den Augen. Aber diese hehre Haltung legitimiert ganz bestimmt nicht Haft, Unterdrückung, Umerziehung oder gar Folter und Mord („Todesstrafe“). Nein, ich will damit nicht sagen, dass die chinesische Partei mit ihren Mitteln weitermachen soll, weil sie halt anders denken. Deswegen schreibe ich das ja hier alles.
Lieber Herr Kanzler, rede mit den Chinesen bitte nicht über Menschenrechte sondern darüber, auch jeden einzelnen Menschen zu respektieren.