„Palmer-Effekt, der: beschreibt eine Situation, in welcher die Medien so beharrlich wie letztendlich erfolglos versuchen, durch jeden [unbedacht] ausgesprochenen Gedanken dieser Person eine nicht nur negative sondern insbesondere unpopuläre Eigenschaft anzuhängen, obwohl der Sinn dieses Gedankens offenbar falsch verstanden wurde, um ihn [der Schlagzeile willen] zu diskreditieren.“
#Boris Palmer mag polarisieren. Ich fand ihn schon immer eher missverstanden, oder besser: Missgedeutet. Seine öffentliche Präsenz zeigt: Ganz offensichtlich hören die meisten Menschen nicht richtig zu (oder wollen sich nicht mit Feinheiten der Sprache beschäftigen…). Es müssen nur bekannte Schlüsselwörter fallen, und schon raunt es: „Uuh, der hat Neger gesagt, das ist Rassismus!“.
Weil Herr Palmer wohl immer sagt, was er denkt, und weil das so komplexe Gedanken sind, die auf eine gewisse Bürgerschicht geradezu einladend wirken, sich darüber zu empören (siehe: Kontroversen), scheint er genau die richtige Zielperson für Schlagworte wie „Political correctness“, aber auch „Cancel culture“ zu sein. Außerdem ist es viel schicker und einfacher, gegen „sowas“ zu sein, als umständlich zu be- bzw. ergründen, wie es anders sein könnte. Empörung ist nicht nur „In“, es ist auch so schön simpel.
Gern zitiere ich Wikipedia, wo Bernd Stegemann (den ich selbst nicht kenne) zitiert wird:
„Die drei Wörter ‚schwarz‘, ‚rüpelhaft‘ und ‚Flüchtling‘ sind die zuverlässigste Formel, um einen Shitstorm zu entfachen, in dem die drei Wörter ‚Rassismus‘, ‚fremdenfeindlich‘ und ‚Hetze‘ ausufernd wiederholt werden.“
Und dann wird gewählt und der Herr Palmer bekommt breite Zustimmung. Das lässt mich erkennen, dass nicht alle Menschen so dumm sind, wie man schnell glauben will. Und das ist dann der Palmer-Effekt.
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