Für alle, die schon irgendwie wirklich wissen wollen, was ich die letzten Wochen im Urlaub so getrieben habe:
Ein Wochenende waren wir zum „Familientreffen“ am Alfsee. Da kommen immer alle der (Ehefrauenseitigen) Familie zusammen. Am Alfsee ist es schön, es war nicht das erste mal und sicher nicht das letzte mal, dass ich dort war. Dieses Jahr war ich sogar Wasserski fahren und ich habe etliche Runden geschafft (mit ein paar Anläufen zuvor). Da ich vor einiger Zeit unseren alten Wohnwagen verkauft habe (den wir eeecht selten benutzten), hatte ich zeitig ein eeecht günstiges aber eeecht grosses (Stehhöhe für mich) aber eeecht nicht ganz wasserdichtes Zelt gekauft. Darin schlufen nur meine Frau und ich, so hatten wir eeecht keine Campingüblichen Platzprobleme. Im Gegenteil: Weil wir aus diversen Gründen die Stöpsel für die extra neu gekauften Luftmatratzen vergessen hatten (warum baumeln die neuerdings nicht mehr an sonem Band an der Aufblasöffnung?) gabs gratis einen halben Kubikmeter mehr Platz im Zelt… leider nicht sinnvoll nutzbar. Wir haben die dank fehlender Luft fehlende Bequemlichkeit für den Schlaf so gut es geht mit Decken etc. als Unterlage ausgeglichen. Überraschenderweise wurde meine Sturmlampe offenbar erwartet, ich hatte aber keine mitgenommen. Da wollte ich mal Zeitgemäss sein und hatte eine LED-Lampe mit Batteriebetrieb mitgenommen… Licht hat die aber auch gemacht.
Ein weiteres Wochenende waren wir in Bayern bei den gleichen Verwandten. Es war die Bahnfahrt, der geneigte Leser erinnert sich? Ich empfehle jedem, der mal nach Regensburg kommt, eine Führung durch den Dom zu machen. Allein schon die Orgel ist beeindruckend (37 Tonnen schwer, nur an Seilen aufgehängt).
Einen anderen Tag waren wir in Papenburg bei der Landesgartenschau, und: Es hat sich gelohnt, wirklich! Nicht nur wegen der Schmetterlinge, obwohl das echt beeindruckend war. Die übrige Zeit des Urlaubs habe ich dadurch versucht aufzufüllen, dass ich oft auf dem Boot war… es ist für mich schon Erholung, wenn man einfach an Bord im Cockpit sitzt und ein Buch liest. Zu basteln gibt es da aber auch immer genug, man wird nie fertig mit dem Boot.
Apropos Boot: Mehr als einmal bin ich rausgefahren, einmal wieder mit der BEVA (Beste Ehefrau von allen) gemeinsam. Richtig schön geplant, die Hunte hoch und Tide, Brückendurchfahrtshöhe vorher berechnet: Passte echt auf 10cm. Wir müssen ja wegen der Cäcilienbrücke und der Eisenbahnbrücke auf dem Weg zur „freien“ Hunte (in die andere Richtung ginge nur der Küstenkanal und der ist langweilig und da ist die Oldenburger Schleuse vor) den Mast legen und dennoch schauen, wann es passt. Ich kann zwar alles auf dem Boot soweit legen, dass es eigentlich immer passt, aber dann wird es wirklich eng und ungemütlich im Cockpit. Grobe Fausregel: Zwei Stunden nach Hochwasser passt es immer. Dann kann man mit ablaufendem Wasser angenehm die Hunte langmotoren. Der einzige Haken: Entweder echt lange raus, damit man mit dem auflaufenden Wasser wieder zurück kann oder eben gegenan: Das haben wir dann auf der Höhe von Iprump gemacht, gegen den Strom zurück. Ärgert mich eigentlich immer, denn das ist eeecht mal Energieverschwendung: Der Strom (die Strömung) hat durchaus 2 Knoten, also muss der kleine Aussenborder für 4 Knoten schieben, damit wir immerhin 2 Kt. Fahrt über Grund machen. Und das ist nicht schnell, nicht annähernd. Spannend wurde es aber dann doch, als der Motor einfach mal ausging. Mitten in Fahrt. Im Nachhinein war es nur Spritmangel, weil der Benzinschlauch zu weit im externen Tank steckte und Luft gezogen hatte. Aber in dem Moment guckt man blöd. Naja, Frau (schnappte sich unaufgefordert Paddel, Lob!), Mann (ich), Motor und das Boot haben gleich richtig reagiert und noch zwei Meter vor der Backbord-Uferböschung bekamen wir wieder Schub und konnten alten Kurs aufnehmen. Ich werde wohl noch ne Weile Raucher bleiben.
Einen Samstag war ich in Bingum, denn ein Kollege feierte die Einweihung seines neuen Eigenheims. Das war sehr unterhaltsam, ich habe es mir aber nicht nehmen lassen, die Nacht auf der Ems-Marina Bingum zu verbringen, obwohl mir ein äusserst bequem anzuschauendes Doppelbett angeboten wurde. Dieses mal schlief ich in einem winzigen Zelt, wo ich mich immer frage, warum die Hersteller sich erlauben, sowas als „Zweimannzelt“ anzupreisen. Für mich allein war es schon knapp genug: Zum Schlafen war sicher Platz satt, aber beim reinkrabbeln musste ich mir schon überlegen, welches Ende meines Körpers nach vorn zeigen soll. Das Personal am Campingplatz ist auch cool, typisch ostfriesisch: Ich ging in die Rezeption und da war mal niemand. Also rief ich etwas lauter und aus dem „Off“ kam eine Stimme. Als dann die dazugehörige Person (eine Frau von vielleicht 55 Jahren?) ans Licht kam, war sie für ca. 3 Sekunden distanziert und erzählte mir in den folgenden fünfzehn Minuten von ihren letzen Onlinebanking-Erlebnissen (teils auf Platt, da haben meine bescheidenen Kenntnisse vermutlich das Eis gebrochen), bevor wir zu meinem eigentlichen Begehr kamen: Ein Platz für eine Übernachtung. Ich will hier keine Beschreibung für den nächsten ADAC-Camping-Führer schreiben: Glaubt mir, dass ist nicht der schlechteste Platz zum Campen. Nur konnte ich leider die 12,50 Euro für eine Nacht nicht drücken. Darin enthalten waren auch 2 Euro Müllpauschale… für ein paar Stunden Schlaf, tja. Zahlen und freundlich bleiben, es lohnt sich.
Am letzten Wochenende bin ich Sonntags mit guten Freunden nach Dortmund gefahren und wir haben das Spiel unserer Nationalmannschaft gesehen: Deutschland gegen Schottland. Die schottischen Fans sind einfach cool! So friedlich und doch so Partymässig drauf und sooo viele! Nicht zu beschreiben, was in Dortmund los war, das muss man erlebt haben. Und auch wenn die schottische Sprache nicht das ist, was ich in der Schule gelernt habe: Die Schotten verstehen einen, tolle Sache! Und ehrlich: Jeder einzelne Schotte hat zwei Kisten Bier bei sich und einen Kilt an und alle singen das gleiche Lied, das passt schon!
Nö, sonst war glaub ich nix. Ach ja: Ich hab mindestens fünf Bücher gelesen. Auch mal schön.