Da fragt doch der Gottschalk in seiner letzten Sendung den Günther Jauch, ob er nicht Nachfolger für Wetten, dass… sein will. Da war ich schon mal baff. Denn ich hätte eigentlich erwartet, dass dieser schon längst im engeren Kreis der möglichen Kandidaten gewesen wäre. Noch erstaunter war ich, als der Günther so mit einer Antwort zögerte. Auch er muss sich doch schon im Vorfeld Gedanken gemacht haben, und wenn es nur die Frage war „Warum fragen die eigentlich nicht mich?“ Nun haben die beiden sich darauf geeinigt, dass der Günther noch etwas Bedenkzeit kriegt und morgen, beim Jahresrückblick von Jauch auf RTL, da soll dann der Thommy auch kommen und dann würde er seine Entscheidung verkünden.
Für den gemeinen Fernsehzuschauer ist nun natürlich der Spannungsbogen perfekt. Für mich werfen sich da einige Fragen auf:
- Hat der Gottschalk hier wirklich selbstständig gehandelt?
- Warum klärt das ZDF solche Dinge nicht im Hintergrund gründlich und wasserdicht?
- Nutzt Jauch das nur, um die Quote für „seinen“ Rückblick mal noch ordentlich nach oben zu schrauben?
- War das gar ein abgekartertes Spiel?
- Weiss das ZDF vielleicht noch gar nicht, ob es mit Wetten, dass… überhaupt ohne Gottschalk weitergeht?
- Wer käme sonst in Frage?
- Warum lesen die Entscheider nicht einfach mein Blog zum Thema?
- Wie schreibt man „abgekartertes Spiel“ eigentlich und wo kommt dieser Begriff her?
Während dieser letzten Sendung konnten sich alle Beteiligten nicht verkeifen, andauernd darauf hinzuweisen, wie doof so ein Rücktritt vom Gottschalk denn wäre und er solle doch weitermachen. Einzig Anke Engelke und Bastian Pastewka, die in einem eingespielten Clip als (ein mir unbekanntes) Volksmusik-Duo dem Thomas ihre Grüsse übersandten fassten zusammen: „Tja, wenn du es nicht machst…. dann machts halt ein anderer!“.
Also auf mich wirkt das alles schon sehr seltsam und meiner Meinung nach gibt es nur zwei Optionen:
- Der Jauch wird es machen und alle Involvierten ausser dem Publikum wissen das schon
- Der Jauch wird es machen, aber er weiss noch nicht genau, wie er das mit seinen jetzigen Verpflichtungen regeln kann
Wer die heutige Sendung bis zum Ende geschaut hat, wird evtl. bemerkt haben, dass Günther Jauch der einzige war, der bei der Abschiedsrede von Gottschalk noch mal zu ihm kam und ihm quasi persönlich dankte. Da kann sich jeder seinen Teil bei denken. Es muss nichts „schlimmes“ bedeuten, immerhin kennen sich die beiden schon recht lang. Aber man darf ja mal spekulieren…
Haben solche Menschen wie Jauch, Gottschalk aber auch Schmidt und Raab mit ihrer Popularität und Medienpräsenz nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Zuschauern? Da muss man eigene Interessen ggf. hintenan stellen oder zumindest in Einklang mit den Interessen der vielen „kleinen“ anderen Menschen bringen. Die Gaukler waren schon immer dafür da, das Volk zu belustigen (und auch von anderen Problemen abzulenken).
Im Grunde kann ich mir den Günther Jauch schon ganz gut für diese Position vorstellen. Er ist anerkannt, beliebt, erfahren und sicher nicht dumm. Aber ich weiss nicht, ob er so der weltgewandte Entertainer wie Gottschalk sein kann. Wenn er die Sendung übernehmen würde, würde sich sicher auch einiges dort ändern. Und wer sollte dann „Wer wird Millionär?“ machen?
Ich will nicht sagen, dass ich Zeit hätte, aber ich könnte mich sicher dafür frei machen.
One Reply to “…dann machts halt ein anderer”