Da bekam ich doch ganz spontan einen Termin beim TÜV für OLAF. Der Roller heisst übrigens so, weil die nette Dame bei der Zulassungsstelle während der Bearbeitung fragte „AF ist okay?“. Ohne weiter nachzudenken stimmte ich zu und erst als ich es selber las, sah ich es: OL-AF 11.

Mir war klar, dass mein liebgewonnener Roller nicht ganz Mängelfrei war, aber ich dachte mir: Lass mal prüfen, dann sehen wir weiter. Er ist ja immerhin Baujahr 2007. Das klingt in den Ohren meiner Generation zwar wie „das war doch erst neulich“, aber das ist schon 17 Jahre her. Ui ui ui.
Die Windschutzscheibe hat bei einer Befestigungsschraube Risse. So war das noch unbedenklich, aber wenn die weiter wandern… und der Roller ist etwas laut. Das wird besser, wenn er warm gelaufen ist. Hier und da war die Verkleidung beschädigt, die Anzeige im „Armaturenbrett“ für die Kilometer und die Blinker funktionierten nicht. Ach ja, und manchmal zeigte der Tacho nichts an oder wenn, dann nur, das man fährt, aber nicht, wie schnell. Hier ging ich davon aus, dass der Prüfer das mangels längerer Fahrprobe nicht bemerken wird *pfeifender Smiley*. Ansonsten war alles okay: Es leckte kein Öl raus, er bremst, er leuchtet, er blinkt. Dann mal los!
Zehn vor Acht war ich da und musste noch warten, bis sie öffnen. Dann durfte ich mich drinnen hinsetzen. Die Prüfer waren noch in der morgendlichen Warmlaufphase: Erstmal schnacken, Kaffee trinken. Naiverweise hoffte ich, das geht hier flott, denn meine Arbeit wartete ja auch noch auf mich. Na gut. Irgendwann ging es los und ein Prüfer fuhr meinen Roller in die Halle. Hey, das war aber laut. Das lag wohl an der leeren, großen Halle? Bevor ich nun ins Grübeln kam, was wohl passiert – ich habe ja eh keinen Einfluss mehr darauf – schnappte ich mir ein Magazin aus dem Lesezirkel. Irgendwann kam er wieder rein, sah ganz entspannt aus und auf meine Frage: „noch Hoffnung oder erschiessen?“ sagte er: „Vier Mängel sind da, kann ich ihnen gleich zeigen“. Erst musste ich bezahlen („75,- Euro bitte, beim nächsten mal sind es aber nur noch 19,-„). Dann gingen wir in die Halle. Natürlich: Der Auspuff. Nicht direkt defekt, angeblich soll ein Stehbolzen abgerissen sein. Na gut. Kackarbeit, aber immerhin nicht neu kaufen. Außerdem war die Bremsleitung am Vorderrad ungünstig verlegt. „Die muss nach außen, sonst scheuert die“. Okay, lösbar. Die nächste Aussage war schon… blöder. „Das Lenkkopflager kratzt“. Hey, weisst du nicht, was für eine Scheiss Arbeit so ein Wechsel ist? Hab ich gedacht, aber nicht gesagt. Das fiese: Der Lagerwechsel selbst ist Pupskram, aber da erstmal ranzukommen, ist elendige Fummelei mit hundert versteckten Schrauben in der Verkleidung und nirgends kommt man ran. Örks. Ich mach das trotzdem selber. Eine Werkstatt wäre wirtschaftlich nicht vertretbar. Der Roller hat mich nur 300,- gekostet, ein neues LK-Lager kostet so umme 20 Euro. Dann muss ich eben ein paar Stündchen daheim werkeln. Und vorher Stundenlang die Garage aufräumen (hatte/wollte ich das nicht erst im Frühjahr gemacht haben?). Der vierte Mangel war dagegen nur niedlich: Der Rückstrahler („Katzenauge“, Reflektor) wäre blind und muss neu. Die Risse in der Scheibe sprach er übrigens auch noch an und gab mir den Tipp, die Risse abzubohren (klar, das kenne ich, aber dann habe ich Löcher in der Scheibe!). Immerhin habe ich nun vier Wochen Zeit bis zur Nachuntersuchung. Leider habe ich so viel um die Ohren, dass ich eh erst in zwei Wochen mit der Instandsetzung anfangen kann. Ich weiss jetzt schon, wie ich in knapp vier Wochen dastehen werde.. also Erholung im voraus: Dieses Wochenende ist erstmal Maritime Woche in Bremen 🙂

 

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