„Magpaper“ ist das Theme, welches ich aktuell (und vermutlich noch lange weiter) hier bei Aussernet nutze. Weil es mir so gut gefällt, habe ich das nun auch auf einer anderen Webseite verwendet, die ich gerade neu gestalte. Aber es gibt ja immer was, das mich an welchem-Theme-auch-immer stört. Jetzt war es der Seitentitel, oder eben der page-title.
Hier, auf diesen Seiten kennt ihr das: Der Titel des Beitrages wird im Bild über dem Text angezeigt. Ist man nicht auf einer „single post“-Seite, dann wird angezeigt, wo man gerade ist, z.B. „Kategorie…“
Oder es steht dort „Startseite“ usw. Doch das Magpaper-Design machte etwas für mich störendes: Es zeigte, wenn man einfach nur die Domain aufrief, auf dem Bild den Text „Blogs“ an. Das ist so oder so unpassend und verwirrt den Seitenbesucher nur. Nun kann man über den Customizer immer ziemlich viel am jeweiligen Theme modifizieren. Manchmal sind das leider für mich wirklich unüberschaubare Sachen. Bei einigen Einstellungen sehe ich nicht mal einen Unterschied im Layout, egal, was ich einstelle. Zur Option „Titel“ fand ich auch nichts, was mir helfen konnte.
Also wollte ich mal durch die CSSe schauen und so. Dafür gibt es in WordPress den Menü-Punkt „Them-Datei-Editor“ Aber – was war das? Ich fand diese Option im Dashboard nicht. Das war aber nur halb überraschend: Denn ich saß nicht vor einer WordPress-Installation, sondern vor Classicpress. Das ist WordPress „rustikal“. Ich (und offenbar viele andere Menschen) mag den Block-Editor nicht und diese moderne Leere und diese Featureritis und so weiter. Fakt war jetzt: Ich kam so nicht direkt dazu, mir die Theme-Dateien näher anzuschauen. Was tun? Ich schickte Alex ne Mail und schilderte das. Noch bevor er gucken konnte, tastete ich mich selbst ran: Über die Entwickler-Option des Browsers schaute ich mir den (generierten) Quelltext an. Das ist relativ praktisch: Man bewegt die Maus und an der rechten Seite wird farblich markiert, welcher Code das verursacht. So fand ich schnell heraus, dass es um eine Überschrift /h2 geht. So: Durch Sherlockmässige Kombination kam ich darauf, dass sich die relevante Zeile in der index.php befinden muss, die Datei, die „als erstes“ angezeigt wird. Und im WordPress-System ist die nicht im Wurzelverzeichnis, sondern im Ordner des verwendeten Themes. In meinem Fall also /wp-content/themes/magpaper/index.php.
Dort findet sich schnell die passende Zeile. Der Tipp von Alex: Einfach auskommentieren. Tja, den Gedanken hatte ich auch, aber: Auskommentieren ist nicht so einfach, wie ich dachte! Ich behaupte immer von mir: Ich kann PHP lesen, aber nicht schreiben. Und das stimmt offenbar. Die gängigen Zeichen für Kommentare im Code sind mir bekannt: // für eine einfache Zeile, und Blöcke schliesst man in */foobar, mehr zeilen/* ein. Und weil Editoren so schlau sind, erkennt man schon am farblich markierten Code gleich, was Phase ist. Und deswegen stutzte ich auch, weil die entsprechende Zeile nach meiner Eingabe eben nicht auskommentiert wurde. Hatte ich doch was falsch gemacht? Also änderte ich das und statt nur die eine Zeile als Kommentar zu kennzeichnen machte ich das mit dem kompletten if-Block. Und das wurde sofort hellblau! Na sowas! Das habe ich dann gleich online gespeichert und die Seite aufgerufen: „Kritischer Fehler auf der Webseite!“. Okay, so also nicht. Ich suchte also doch im Netz und fand eine seriöse und sehr informative Seite (Klick) die mir zeigte, dass ich „eigentlich“ nix falsch machte. Ein paar kreative Variationen versuchte ich noch, aber selten mit dem erwarteten Ergebnis. Nach einigem Grübeln kam ich dann drauf und schrieb es gleich Alex:
Ich nutze Textmate am Mac, weil ich damit direkt aus Filezilla Dateien bearbeiten kann. Und der ist echt schlau. Füge ich ein Gänsefüsschen ein, macht er gleich zwei… und wenn man mitten in der Zeile // setzt, dann wird auch nur die da folgende Anweisung auskommentiert, nicht die ganze Programmzeile (sofern sie noch sinnvollen Inhalt enthält).So schlau, ey!
Also fast schon zu schlau für mich. Mit diesen Erkenntnissen machte ich folgendes und erkläre euch das auch gleich:
Die Zeile 29 zeigt, was für die if-Bedingung ausgegeben werden soll und ich wollte eben nicht, dass die macht, was sie tat. Das elseif verstand ich so, dass z.B. bei einem Blog-Beitrag der Titel durchaus dort angezeigt wird, was ich auch weiter wünsche. Neu von mir eingefügt wurden fünf Zeichen: Als erstes – nur mal so um zu gucken, was passiert – setzte ich die beiden // (roter Pfeil) und automagisch wurde das alles hellblau, aber eben nicht die ganze Zeile (rot unterstrichen). Echt mal cool. Anschliessend wollte ich, dass durch das echo nur ein Leerzeichen ausgegeben wird, egal, was in der auskommentierten Variablen steht. Als ich das erste “ einfügte, hat der Editor das zweite selbstständig ergänzt (grüner Pfeil). Ich konnte das live beobachten und war gleich begeistert. So musste ich nur noch das Blank dazwischen setzen. Weil ich von Alex gelernt habe, das man ruhig am Wirksystem arbeiten kann, ohne Probleme befürchten zu müssen, sparte ich mir eine Sicherung der alten Datei oder gar einen Test der Änderungen in einem Testsystem und lud das gleich auf den Server. Anschliessend gab es noch kurz eine Verwirrung bei mir, weil folgendes angezeigt wurde:
Dort tauchten nun diese Auskommentier-Zeichen auf!?! Ein schneller Blick in den Code liess mich leise grinsen: Bei meinen Experimenten hatte ich auch versucht, mit eingerückten Zeichen zu arbeiten. Weil der Editor die wohl als nicht gültig erkannte und also auch nix farblich markierte und ich weitere Versuche unternahm, hatte ich die ganz vergessen. Warum die dort nun als Text ausgegeben wurden, dass habe ich nicht weiter recherchiert. Vermutlich ist das eine Standardfunktion: Wenn der Interpreter Zeichen findet, mit denen er sonst nix anfangen kann, dann werden die einfach als Text ausgegeben.
Als die dann auch noch entfernt waren, wurde alles so angezeigt, wie ich mir das dachte. Denn wenn man nun „wo anders“ ist (also in einem Beitrag, auf der Startseite usw.), dann wird dort der entsprechende Titel angezeigt. Prima! Und ich schreibe das alles hier eigentlich nur auf, falls ich das mal brauche, wenn durch einen unüberlegten „dringend Updaten“-Klick meine Änderungen überschrieben werden… erst wollte ich das als Kommentar direkt in die index.php schreiben, aber wenn diese Datei dann nicht mehr da ist… 😉
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