Das ist jetzt vermutlich ganz und gar nichts für die vermeindliche Zielgruppe meines Blogs, aber ich fand das so interessant, das ich genauer darauf eingehen möchte:

Die Rollatortage 2012
Diese Hilfsmittel geben körperlich eingeschränkten Menschen (nicht zwingend alten Menschen!) ein ganzes Stück Mobilität und Unabhängigkeit zurück. Zitat aus dem Flyer:

… über 2 Millionen Rollatoren prägen den Alltag und das Straßenbild in Deutschland. Der Rollator ist das Sinnbild für Freiheit und Lebensqualität, auch für Menschen mit Bewegungseinschrängungen.

Und wie bei vielen anderen Produkten gibt es auch hier eine vielfältige Modellpalette mit Preisen von etwas unter 100 bis deutlich über 400,- Euro. Auf den Rollatortagen kann man nun einiges über die Geräte und den Umgang damit erfahren. Es wird z.B. ein Parcour angeboten und nach erfolgreich absolviertem Rollator-Parcours erhalten die Teilnehmer den „Rollator-Führerschein“. Dieser ist natürlich nicht zwingend für die Nutzung einer solchen Gehhilfe vorgeschrieben 😉 Aber auf jeden Fall sind solche Veranstaltungen ein gutes Mittel, den (potenziellen) Rollator-Nutzern zu vermitteln: Es ist nicht schlimmes oder doofes an einem Rollator, sondern er hilft dir, dein Leben lebenswerter zu machen!

Ich hab schon immer vermutet, dass es einen guten Markt rund um Rollatoren gibt. Aber mal ganz unsozial und rein wirtschaftlich betrachtet: In Deutschland werden jährlich 500.000 und mehr Rollatoren verkauft, etliche wahrscheinlich durch die Krankenkassen finanziert. Wie lange hält denn ein Rollator? Der wird doch nicht nach einem Jahr so verschlissen sein, dass ein neuer her muss? Und ganz ehrlich (wenn vielleicht auch kaltherzig): Es gibt bestimmt auch eine Anzahl von Geräten, die ihren Besitzer überleben. Was passiert mit diesen ganzen Geräten? Gibt es irgendwo einen mittlerweile riesigen Berg von herrenlosen Rollatoren? Es wird ja nicht so sein, dass jedes Jahr einige 100.000 „Rollatorbedürftige“ dazu kommen, das würde schnell auffallen… Ein Teil geht sicher ins hilfsbedürtige Ausland, aber nicht überall auf der Welt gibt es die notwendigen befestigten Wege. Dieser Frage werde ich bei Gelegenheit näher nachgehen und auf jeden Fall mal die Augen aufhalten nach einer Anhäufung von alleinstehenden Rollatoren…

Übrigens: Für Rollatoren gilt seit August 2011 ein Umsatzsteuersatz von 7%. Also dürfte ein Gerät, welches bis dahin 300,- Euro gekostet hat, seit dem nur noch 270,- Euro kosten… wollen wir mal wetten? Und ich konnte noch keinen Hinweis darauf finden, dass es bereits „E-Rollatoren“ (Motorisierte Unterstützung beim Vortrieb) gibt… die Chance für eine neue Marktlücke? Vom Preisgefüge Und Marktsituation würde da auf jeden Fall einiges gehen…

  • 0
  • 0
  • 0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert