Ich gehöre zu dem Schwung Menschen, die bis zum 19.01. ihren „Lappen“ gegen den neuen Kartenführerschein tauschen „müssen“. Neulich war der 16.01. Ergo: Es wird Zeit. Die Stadt Oldenburg hat sich nicht nur alle Mühe gegeben, den Tausch online anzubieten, sondern auch, dass sich das genau so anfühlt wie live auf dem Amt.

Ich muss Formulare runterladen, Perso und Lappen einscannen und ein Kontrollblatt ausdrucken, auf welchem ich das Passfoto und meine Unterschrift analogisiert hinterlassen muss. Moment: Wo bleibt denn da der Online-Part?? Das Bild wird doch eh eingescannt, das klebt mir doch keiner auf die neue Karte? Also hätte ich auch alles wunderbar papierlos übertragen können, inkl. der Kopien (die ich sowieso als unnötig erachte, ist doch nur Muffensausen-Denken, da ich bei Abholung alles vorzeigen/ abgeben muss). Nein, alles in einen Umschlag und per Post zur Führerscheinstelle. Immerhin konnte ich per Paypal bezahlen. Das ist moderne Stadtverwaltung!

Aber vorher gab es noch eine analoge Hürde: Ein einigermassen aktuelles (je nach Quelle max ein halbes oder ein Jahr alt) biometrisches Passfoto musste her. Von mir. Da habe ich schon kein Bock zu. Doch meine Frau half mir wieder in die digitale Welt: Da gibt es doch ne App für! Die nun folgenden von mir gemachten Erfahrungen diesbezüglich sind fast einen eigenen Beitrag wert, aber da ich auf meinen Blutdruck achten muss, mache ich es kurz: Nehmt nicht die erstbeste, nehmt die zweitbeste App. Es gibt mindestens ein Dutzend entsprechende Angebote im App-Store, aber die meisten taugen nix. Ich hab vier, fünf durchprobiert. Zwei Stück habe ich in Kombination verwendet, um zum Ziel zu kommen. Bio.Passbild war glaubich die erste. Mit der habe ich das eigentliche Foto gemacht, ausgerichtet etc. (das machen alle Apps einigermassen identisch). Ich hätte dann gerne so einen typischen Vierer-Passbild-Block gehabt, aber das war bei den meisten Apps schon kostenpflichtig. Diesen Wunsch konnte ich mir immerhin mit der zweiten App (ich weiss leider nicht mehr welche) gratis erfüllen und konnte das Bild sogar speichern, was nicht in allen Apps möglich war. Ich brauchte zwar nur ein Bild, aber vorausschauend dachte ich mir: Die vier passen besser auf die üblichen Fotoformate. Ich brauche ja kein Einzelbild in 9x13cm Größe von mir. Viele Apps sind voll auf Appzocke eingerichtet. PassportPhoto startet gleich mal mit Werbung *nerv*. Und es ist zwar ein netter Service der Apps, einem die Bilder ausgedruckt zusenden zu wollen – einige sogar ohne Versandkosten! – aber was die dafür an Geld verlangen… da kann ich auch zum „echten“ Fotostudio gehen, ehrlich.

rechts sieht man die Vorlage mit dem Paint-Rahmen

Doch ich bin ja clever: Es gibt zwar kein Schlecker mehr, aber trotzdem genug Drogerien, wo man „so Fotokram“ machen kann. Angela erwähnte DM, weil sie genau das dort schon gemacht hatte. Ich aber ging nach Rossmann. Einfach, weil ich gerade in der Innenstadt war und deren Filiale gleich um die Ecke. Vorher hatte ich mein gewünschtes Bild auf einen USB-Stick gespeichert. Ich habe noch nie an so einen Fotoservice-Automaten gestanden, aber ich war mir sicher: Das kriege ich hin. Es war sogar relativ einfach, den im Laden zu finden: Mitten drin. Dann kurz die Anweisungen studiert: Alles ganz einfach. Doch eine Verwunderung gab es: 10 x 15 und noch größer konnte man für den Sofortdruck auswählen. Wollte man 9 x 13 und andere Formate, dann musste man die bestellen und konnte die irgendwann wieder abholen. Nee, ich will das sofort. Der Grund, warum ich lieber das kleine haben wollte, ist Mathematik. Ein Passbild soll die Maße 45 x 35mm haben. Vier davon mit etwas Abstand dazwischen müssten so ziemlich genau auf 9 mal 13 passen, um die richtige Größe zu haben. Nun musste ich aber 10 x 15cm wählen, wenn ich nicht warten will. Vielleicht kann man sein Bild in einem weiteren Arbeitsschritt noch skalieren/ ausrichten? Konnte man nicht. Also liess ich es auf einen Versuch ankommen; so ein „Foto“ kostet 27 Cent. Man bekommt seinen Kassenzettel, das Bild wird gedruckt und man geht bezahlen. Und aber ich sah schon: Datt is zu groß. Immerhin hatte ich nun einen Maßstab. Am Schreibtisch mit nem Lineal gemessen und wieder Mathe: 55mm hoch, also muss es ca. 20% kleiner. Ich zog mit Paint (echt jetzt!) nach Augenmaß einen größeren Rahmen um die vier Bilder. Dadurch werden die einzelnen Bilder ausgedruckt entsprechend kleiner sein. Klar soweit? Und zur Sicherheit machte ich noch eine zweite Version mit noch einem Rahmen. Die weiteren 27 Cent wollte ich wohl investieren, bevor ich erneut dahin latschen muss. Nun musste ich 54 Cent bezahlen. Um es endlich kurz zu machen: Das hat wunderbar funktioniert! Ich schnitt ein Bild aus, klebte es aufs Kontrollblatt und stopfte alles in einen Umschlag. Dann malte ich mit Bleistift eine Briefmarke in die rechte obere Ecke, bei nächster Gelegenheit fuhr ich selbst zum Bürgerbüro und schmiss alles in den Briefkasten.
Irgendwann Während der Passfoto-Appsuche und vor der Drogerie-Phase kam ich auf den Gedanken, einfach einen Fotodrucker beim großen A rauszusuchen und zu bestellen. Aber als ich deren Preise sah, verwarf ich die Idee schnell. Selbst wenn die Fotos bei Rossmann das dreifache kosten würden, lohnt sich ein eigener Drucker nicht (und Fotopapier und Tinte braucht man ja auch noch).

Netter Nebeneffekt: So wird man mal das Kleingeld los.

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