Es kommt irgendwie alles wunderbar zusammen: Weil wir bald eine längere Segelreise antreten werden, mache ich mir jetzt auch schon Gedanken um „unterwegs“. Beim Thema „Dörren“ erwähnte ich es bereits. Aber man kann ja nicht nur Trockenes oder anders Konserviertes essen. Man braucht auch mal was frisches.

Klar: Ne Gurke, ein Salatkopf, Äpfel etc. halten einige Zeit auch ohne Kühlung. Aber je wärmer die Gegend wird, desto ungünstiger wird es. Dazu kommt, dass Angela z.B. keine Äpfel verträgt. Natürlich haben wir eine gute Kühlbox an Bord, aber deren Raum ist sehr begrenzt. Nein, ich habe eine bessere Idee, denn ich bin doch ein  🙂
Also: Segeln, DIY, Selbst versorgen, kreativer Geist und nen 3D-Drucker. Alles zusammen ergibt: Den Kressekahn! Watt soll datt denn sein? fragt ihr vielleicht. Na, sowas hier:

Die Idee dahinter: Ich möchte Kresse (und ggf. andere Keimlinge) an Bord selbst ziehen. Nun haben wir auf unserer Yacht keine Fensterbank, wo man schön eine Untertasse draufstellen könnte und selbst wenn, würden die Kressesamen spätestens auf der Weser im ganzen Boot verteilt sein. Nein, ich brauchte mindestens was halbkardanisches. So ergab ein Gedanke den nächsten um am Ende hatte ich es zusammen: Längs in der Kajüte sind an der Decke Haltegriffe, damit man sich auch bei Seegang sicher bewegen kann. An einen davon werde ich mit den im Bild sichtbaren Bändchen den darunter befindlichen „Kahn“ anbinden, so das er frei baumeln kann. Ich begann, den Kahn zu konstruieren und kam währenddessen auf die Idee, dem Ding einen Ballastkiel zu verpassen. Und die Befestigung dafür ist so ausgelegt, dass man den Kiel abnehmen kann und dann kann man das Wasser aus dem Kahn ablassen, ohne ihn abnehmen zu müssen (falls das mal notwendig sein sollte). Oben in den Kahn kommt dann einfach ein Stück Küchenpapier (vielleicht probiere ich auch ein Stückchen Stoff, mal sehen), das wird angefeuchtet und dort kommen dann die Kressesamen drauf (Lichtkeimer). Den Kiel habe ich so konstruiert, dass er sechs Stück Muttern M8 aufnehmen kann, eben als Ballast. Vermutlich ist es eine gute Idee, die Muttern mit einem Tropfen Kleber zu sichern. Durch das Gewicht möchte ich starkes Pendeln ausbremsen und für eine eher stabile Lage des Kahns sorgen. Die Aufnahme in der Mitte ist genau wie die unterm Kahn: Es passt eine M5 Gewindestange so gerade eben, ohne das man ein Gewinde schneiden muss. Das sollte Wasserdicht sein.

Natürlich kann man sich diesen Kressekahn auch einfach an eine Stange ins Küchenfenster hängen und sich dort an der frischen Kresse erfreuen 🙂 Die Maße betragen ca. 180 x 60mm. Vielleicht drucke ich mir noch einen aus, dann kann die nächste Generation wachsen, während man die erste futtert….
Ich habe alles ohne Support und ohne Rand etc. in PLa gedruckt. Die Enden des Kahns hoben sich beim Druck etwas hoch, aber ist halt Schi(e)ffbau.

Stl-Dateien als Zip: kressekahn

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