Ein technisch-philosophisches Dilemma: Weder Google noch Apple, also Linux? Und aber Achtung: Damit beziehe ich mich erstmal nur aufs Smartphone. Im Desktop-Bereich ist Linux längst angekommen (auch wenn die große IT-Welt das beharrlich ignoriert).
Neulich las ich bei Heise einen Artikel über Linux auf Smartphones. Ich zitiere mal eben den Anfang:
(postmarketOS) nötige nicht zum Anlegen eines Kontos beim ersten Start, dränge niemanden, alle privaten Daten in die Cloud zu speichern, installiere oder empfehle keine Software, die so viel Aufmerksamkeit oder Geld wie möglich aus dem Nutzer zu quetschen, erklären die Projekt-Maintainer. Man folge keinen KI-Trends, die die Privatsphäre verletzten. Vielmehr gebe postmarketOS die volle Kontrolle über das Gerät an die Nutzer und ermögliche, die Geräte weit über den Hersteller-Support-Lebenszyklus hinaus zu nutzen.
Es geht mir nicht speziell um postmarketOS, sondern um die Aussagen „drumherum“. Denn das ist so ziemlich das, was mich extrem nervt: Die Datengeilheit der (großen) Konzerne so wie das hintergründige Gefühl, verarscht zu werden. Apple (und mit meinem Diensthandy auch Google) weiß immer genau, wo ich bin. Das mag für die Schaffung von gutem Kartenmaterial für die Navigation eine tolle Sache sein, aber meine Daten werden massiv missbraucht, verknüpft, ausgewertet usw. Und ich will das nicht länger so hinnehmen. Wer da anders drüber denkt oder gar von der „Ich hab nix zu verbergen“-Fraktion ist: Da habe ich kein Problem mit. Ich will keinen bekehren. Macht, was ihr wollt. Ich mache es auch.
So denke ich da schon länger drüber nach und jedesmal, wenn mein jetziges iPhone Mucken macht, dann suche ich wieder im Netz nach neusten Infos. Und wenn mal ein Blog in meinem Dunstkreis was darüber schreibt, dann lese ich auch immer interessiert mit. Wobei ich mit meinem iPhone 8 durchaus noch zufrieden bin. Nur der Akku schwächelt mittlerweile… Also war ich wieder unterwegs und guckte, was so geht und was es so gibt. Ich durchstöberte Device-Listen und versuchte so, ein passendes Gerät zu finden, welches ich kaufen wollte. Aber nicht zu jedem Preis! Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind ja ironischerweise die Google Pixel-Geräte besonders gut geeignet, um z.B. GrapheneOS oder CalyxOS auf denen zu installieren. Aber Mann, selbst ältere Versionen sind noch echt teuer! Natürlich gehen auch andere Geräte, aber alles hat irgendwie einen Haken. Fairphones sind auch teuer, bei den Motorola-Dingern ist wohl das „aufmachen“ zum booten nicht so simpel, OnePlus hatte auch eine Besonderheit und so weiter. Da verliert man schnell die Lust, meine Frickelzeiten sind längst vorbei.
Was überraschte mich da ein Link bei den Suchergebnissen Richtung eBay. Die haben offenbar sogar eine extra Kategorie, „Handy & Smartphones für Linux“. Dort werden durchaus seriös entsprechende Geräte angeboten, von Händlern, geprüft, etc. Und ich fand doch in der Tat ein Gerät, auf welchem Ubuntu touch läuft. Und der Preis ist genau richtig, um das einfach mal ohne großes Risiko auszuprobieren. Da ich zufällig gerade Guthaben bei Paypal hatte, schlug ich kurzerhand zu und kaufte als Gast dieses Gerät. Nun warte ich darauf, dass das Paket zuhause ankommt. Und dann wird das hier vermutlich eine mehrteilige Serie, wo ihr erfahrt, was ich mit dem Linux-Smartphone so erlebe 🙂
(Teil 2)
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