Was es mit dem abgebildeten Locher auf sich hat, wissen vermutlich nur Menschen in ungefähr meinem Alter und mit einer größeren EDV-technischen Affinität, die schon seit 8Bit-Zeiten besteht. Und eigentlich geht es nicht um den Locher, sondern um die schwarzen Striche darauf:

Ich fand dieses antike Büro-Utensil beim Aufräumen und Sortieren daheim. Es ist ein handelsüblicher Papierlocher und erst durch die schwarzen Markierungen wurde er zu einem Speicherplatzverdoppler: Na, wer erkennt es? Ein Diskettenlocher! Damals, zu C64-Zeiten, gab es 5,25″-Disketten, um Programme darauf abzuspeichern. Auf einer Seite. Vermutlich hat man sich ursprünglich nichts dabei gedacht und erst irgendein Speicherplatzbedürftiger User kam drauf: Kann ich die andere Seite nicht auch benutzen? Und das einzige Hindernis schien die Schreibschutzkerbe zu sein. Es gab / gibt einen kleinen recheckigen Ausschnitt am Diskettenrand. Im Laufwerk war an der entsprechenden Stelle eine Lichtschranke. Ging sie durch, konnte man die Disk beschreiben. Also war es naheliegend, solch eine Kerbe auch an den anderen Diskettenrand zu setzen! Ich nehme an, den Tipp erfuhr ich aus dem 64er-Magazin (Internet war damals noch nicht so weit). Denn die Kerbe musste ja nicht zwingend eckig sein. Hauptsache an der richtigen Stelle, damit die Lichtschranke passieren kann. Später konnte man „echte“ Diskettenlocher kaufen, mit denen man das präzise durchführen konnte. Die Papierlocherlösung blieb die Billigvariante. Sie hat aber einen Nachteil: Der Locher leidet darunter! Vielleicht hätte ich die Markierung auch auf der anderen Seite setzen sollen, um die Abnutzung, den Verschleiss zu halbieren… aber damals war ich noch jung und bei weitem nicht so pfiffig wie heute 😉

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