Angela und ich haben offenbar eine unterschiedliche Wahrnehmung von Recht und diskutierten das aus. Sie behauptete, ich würde mir das jeweilige Recht so hinbiegen, wie es mir gerade passte. Ich sah das anders.

Ich sagte zur ihr: „Recht ist nicht wie eine dünne gespannte Schnur, auf der es klare Richtungen gibt, sondern eher eine relativ breite Gasse mit Leitplanken zu beiden Seiten!“
Sie erwiderte: „Doch, nee, falsch! Das ist eine Schnur! Oder besser: Wie ein Prickenweg!“
(Wir befanden uns gerade auf dem Wattfahrwasser von Spieker- nach Langeoog)
Daraufhin ich: „Da stimme ich dir unbedingt zu! Wie auf einem Prickenweg ist das Recht eine sinnvolle Vorgabe, und wenn man sich nicht daran hält, dann kann es echt Ärger geben. Aber nicht jeder fährt diesen Prickenweg exakt gleich wie irgend ein anderer, es gibt immer kleinere Schlenker, Abkürzungen und auch Unklarheiten, ohne, dass man unmittelbar unrechtes tut…!“

Angela murmelte was von Achdumachstdasjaschonwieder und Mitdirredeichdarübernichtmehr und wir konzentrierten uns wieder auf die kommenden Pricken. Innerlich nahm ich mir aber vor, das unbedingt aufzuschreiben: Check!

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