In den USA gelang es vor kurzem, mittels Kernfusion zumindest netto mehr Energie zu erzeugen als reingesteckt wurde (Quelle: DLF). Brutto sah die Rechnung zwar noch ganz anders aus, aber es sei der Nachweis, dass es grundsätzlich gelingen kann.

Die Energieministerin sprach von einem Meilenstein in der Forschung und peilte an, dass vielleicht schon in zehn Jahren diese Technik so weit entwickelt sein würde, um dann daraus praktischen Nutzen ziehen zu können. Anwesende Physiker mussten die Ministerin aber in diesem Punkt etwas korrigieren: Es würde bis zur sinnvollen Nutzung doch eher mehrere Jahrzehnte dauern. Hier wurde also mal wieder nicht auf die eiserne Regel der Kernfusion-Forschung geachtet:

Ab dem Zeitpunkt, wo es eine entscheidende Erkenntnis in der Entwicklung der Kernfusion gibt, dauert immer 40 Jahre, bis man das praktisch anwenden kann.

Die Regel gilt für 1991 genau so wie für 2022. Klingt komisch, ist aber so. Denn nur weil Fusion in der Sonne permanent passiert, können wir das nicht einfach auf der Erde „nachbauen“. Nein, nicht ich formulierte diese Regel, das kam so: Unregelmässig, in Abständen von vielen Jahren, kommt es immer wieder zu Meldungen aus der Forschung, dass ein Durchbruch gelungen sei. Seit langer Zeit höre ich den Deutschlandfunk-Podcast „Forschung aktuell„, und ich erinnere mich genau, dass bei einem der letzten Berichte über Kernfusion vom Journalisten die obige Regel formuliert wurde. Hätte ich geahnt, wieviel Ernsthaftigkeit in diesem recht humorvoll ausgesprochenem Satz liegt, hätte ich mir Notizen gemacht, um das wieder zu finden. Ich glaube es war im Zusammenhang mit diesem Beitrag aus 2020 zu einem „weiteren“ Forschungsmeilenstein: Audio-Bericht, 5:40 min
Und die Fakten belegen die Wahrheit der Regel: in den 1990er Jahren ging es mit JET los: Klick (weiter unten) und Klack. 2005 gab es diesen Stand. erst letztes Jahr gab es fast den Durchbruch, selbst Google war 2019 involviert und hatten gar die kalte Fusion „fast geschafft“. Die Kette an Berichten dazu ist quasi endlos und alle haben im Grunde eines gemeinsam: Sie halten sich an die eiserne Regel der Kernfusion (wenn sie nicht eh völliger Humbug sind).

  • 0
  • 0
  • 0

One Reply to “Die eiserne Regel der Fusionsforschung”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert