Um genauer zu sein: Pimp my Fahrradanhängerkupplung, aber das war mir als Überschrift zu sperrig 🙂
In alter Tradition meiner Pimp-Artikel will ich euch heute mal erzählen, was ich neulich gebastelt habe bzw. basteln musste. Wie ihr alle wisst, besitze ich seit einiger Zeit ein E-Bike (wisst ihr nicht? Doch, oder?). Mein vorheriges Fahrrad habe ich gebraucht gekauft, zusammen mit einem Fahrradanhänger. Das ist eine feine Sache, da kann man einiges mit transportieren. Und mit dem E-Bike sollte das ziehen solch eines Anhängers ja noch einfacher sein, da könnte ich sogar mal einen richtigen Einkauf mit wagen. Also muss an das neue Pedelec eine Kupplung ran. Die üblichen, welche an die Sattelstützenschraube mit angebaut werden, kann ich aus technischen Gründen nicht verwenden. Aber in den gängigen Einkauf-Portalen des Internets findet sich alles: Ich fand eine Kupplung mit einer Schelle dabei, um direkt an dem Sattelstützrohr angebaut zu werden. Eine Schelle selbst zu bauen war mir zu blöd… So, Paket kam, ich machte mich dran, alles zu montieren und stellte fest: Geht nicht, weil: Beim meinem eBike ist der Akku unterhalb des Gepäckträgers platziert, was eigentlich noch kein Problem ist, die Höhe haut schon hin. Aber der Gepäckträger hat Richtung Sattel einen Bügel aufgeschweisst, was ja auch sinnvoll ist, um Gepäckstücke auf dem -Träger gut zu fixieren (siehe unteres, ungünstig fotografiertes Bild vom fertigen Objekt). Aber dieser Bügel war der korrekten Verbindung von Kupplung und Anhänger im Weg. Mein erster Gedanke war: Wegschneiden. Doofe Idee. Zweiter Gedanke: Mitm Hammer von oben eine Delle reinkloppen, um Platz zu schaffen. Auch doof. Die beiden Gedanken hatte ich, um das eigentlich Unvermeidliche zu umgehen: Ich musste richtig was basteln, entweder geschraubt oder geschweisst. Der Rest ging dann nach kurzer Überlegung ganz flott: In meiner gut sortieren Garage (*hüstel*) ein Flacheisenrest rausgesucht, an der Hebelschere auf passende Länge (Augenmaß) zu geschnitten. Dann das Schweissgerät nach vorn geholt, die Werkstücke mit einer Gripzange fixiert und verschweisst. Dann das nächste Teil angeklemmt, noch mal verschweisst, Nähte gereinigt, aus der Papiertonne eine alte Zeitung, aus dem Farbregal eine Spraydose Alu-Farbe und das noch warme Bauteil heisslackiert:
Daran musste dann nur noch die eigentlich Kupplung geschraubt werden und das ganze konnte endlich montiert werden. Noch eine kleine Anekdote am Rande: Der Alex möchte, dass ich an seinem Kfz-Anhänger eine Kleinigkeit nachschweisse und ich wollte ihn eben anrufen, damit er vorbei kommt und ich das mache, wo ich gerade das Schweissgerät startklar habe. Handy gezückt, in die Kontakte und: Da sind natürlich zwei Handynummern gespeichert, welche ist die gültige? Das war der Moment, wo ich dazu keine Lust mehr hatte, muss Alex eben weiter warten.
Nach der Montage habe ich noch eine kurze Probefahrt mit dem Anhänger gemacht und das leere Teil rumpelt, als würde man eine Mülltonne hinter sich herziehen. Aber dafür kann ja meine Halterung nix… vielleicht war ich mit dem E-Bike auch einfach zu schnell über den Hubbelweg gefahren 🙂
Auf jeden Fall ein tolles Gefühl, wenn man wieder etwas erfolgreich von der unendlich langen ToDo-Liste streichen kann, dazu noch so simpel, elegant und funktional gelöst. Nicht wie des Fingers kreative Bauten, welche oft genug nach langer Bastelei nicht das erwartete Ergebnis liefern. Aber natürlich hat er meinen Respekt für seinen Wagemut und seine weitreichenden technischen Kenntnisse (im Ernst!) sowie seine unterhaltsame und informative Art, alles zu dokumentieren.
In diesem Sinne: Nicht pimpen mit pimpern verwechseln!
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