Folgende Aussagen sind vermutlich etwas überspitzt und einseitig, aber sollen sie halt polarisieren:

Flüchtlinge im Mittelmeer
Es ist ja erschreckend, was Menschen auf der Flucht wagen. Aber das eigentlich dramatische an der Geschichte ist: Wie skrupellos diese Schlepper damit umgehen, „nur“ um Geld zu verdienen. Und das Dilemma: Wenn wir, also Europa, auf dem Mittelmeer Schiffe bereit halten, um Flüchtlingsboote in Seenot zu retten, dann unterstützen wir diese Schlepper noch, das ist ja Beihilfe und Anstiftung! Denn die Schlepper sagen den Flüchtlingen: „Steig ruhig in dieses wackelige Schlauchboot, nach wenigen Seemeilen kommt ein grosses Schiff und nimmt euch mit nach Europa“. Und so werden immer untauglichere Boote organisiert, auf denen noch mehr Menschen zusammengepfercht werden um den Gewinn noch mehr zu maximieren.
Nein, Schiffe ins Mittelmeer schicken ist nicht die richtige Lösung für das Problem. Und wenn, dann muss man die Flüchtlinge auf Afrikanischer Seite wieder an Land bringen, nicht in Europa! Australien macht es schon genauso. Es geht mir nicht darum, die nicht hier haben zu wollen, aber es wird nie aufhören, solange wir die Schlepper noch unterstützen. Ach, das wäre ja Menschenunwürdig? Leute, werdet nicht scheinheilig. Die Schlepperei ist unwürdig, der Grund, warum die Menschen fliehen ist unwürdig. Das sind Punkte, an denen man was bewirken kann.
Da kommen wir gleich auf das nächste Problem: Den (jeweiligen) Krieg verhindern. Es kämpfen oft Rebellen gegen Regierung und irgendwo her bekommen die ihre Waffen. Die europäische Politik sieht so aus: Wenn eine Kriegspartei von irgendeiner Seite Waffen bekommt, dann unterstützen wir die andere Seite mit Lieferungen, „damit der Krieg fair bleibt“. Da bleibt einem das Kotzen im Halse stecken. Denn so ist gewährleistet, dass solch ein Krieg ewig dauert. Die Alternative? Man könnte feststellen, welche Seite für „die richtige Sache“ kämpft und diese so weit unterstützen, dass sie gewinnen. Aber wer will in Europa entscheiden, was im nahen Osten richtig ist? Und sollen oder dürfen wir das überhaupt? Nein, die einzige, im ersten Moment grausame Massnahme: Raushalten. Oder was würde man in Deutschland sagen, wenn die IS-Führer oder Boko Haram auf einmal die NPD finanziell unterstützen, „damit bei uns bessere Parteiengleichheit entsteht“? Na?

Streik der Lokführer
Ich mag keine Gewerkschaften. Aber darum soll es hier nicht gehen. Sucht doch mal im Internet nach „Was verdient ein Lokführer“. Dann fragt mal den nächsten Fernbus-, Taxi- oder LKW-Fahrer, was die so verdienen. Diese streikenden, teilausgebildeten und schon jetzt nicht schlecht bezahlten Lokführer klagen echt auf hohem Niveau. Und diese anderen Punkte, die der Herr Weselsky von der GdL durchdrücken will, sind mal gar kein Grund, dass die Lokführer streiken! Tarifverhandlungen auch für weitere Berufsgruppen? Warum dürfen dann die Züge nicht fahren?
Wenn ich die Bahn wäre, ich würde eine von diesen beiden Massnahmen ergreifen:

  1. Man stellt den regulären Fahrplan so um, dass eben weniger Züge fahren, die streikenden Lokführer brauchen dann gar nicht mehr zum Dienst antreten.
  2. Stellenausschreibung: „Wer möchte als Lokführer arbeiten und mindestens 2500 Euro plus Zulagen bei 38 Wochenstunden verdienen? Entsprechende Ausbildung wird gestellt“. Da werden sich doch ganz bestimmt Leute finden und die streikenden Lokführer brauchen gar nicht mehr zum Dienst antreten, wenn denen die Bedingungen ihres Arbeitsvertrages nicht passen.

Oder die Bahn verkündet gleich „unter diesen Bedingungen können wir unsere Dienstleistungen nicht mehr gewährleisten und lösen somit den Geschäftsbetrieb vollständig auf“. Ätsch, keine Bahn mehr. Sollen die Privaten doch den Scheiss regeln. Da will ich mal die langen Gesichter sehen.
Ja, streiken ist ein Recht, aber es muss im Verhältnis bleiben. Was jetzt passiert, ist schlicht unverhältnismässig (1000 Euro Einmalzahlung wurden schon geboten!).

Das G36
Ob unsere V-Fall-Uschi von der Leyen jemals einen Schuss abgegeben hat? Mit dem G36? Zeit genug hätte sie dafür gehabt, denn diese Waffe ist schon seit fast 20 Jahren in der Bundeswehr im Einsatz. Und jetzt stellt irgendwer fest, dass dieses Gewehr, wenn es voller Sand oder total heissgeschossen ist, nicht mehr richtig dahin trifft wo man hinzielt? Ja, was? Denn Tatsache ist: Auch ein G3, eine AK47 oder eine UZI oder eben einfach jede Schusswaffe funktionieren im Einsatz nicht wie unter Laborbedingungen und grosse Hitze nach hoher Schussfrequenzz ist bei jeder Waffe ein Problem, funktionierende und bedienbare Technik ist immer ein Kompromiss, eine Waffe für alle Zwecke und Bedingungen gibt es nicht. Das alles lernt man sogar als Soldat bei der Waffen- und Schiessausbildung. Und wenn ein Einsatz so weit eskaliert, dass die Waffen heissgeschossen werden, dann hat auch keiner die Ruhe, schön genau zu zielen. Hart aber wahr.
Meiner Meinung nach betreibt unsere Verteidigungsministerin reine Populärpolitik. Springt auf Kommando der Medien von einer Ecke zur anderen. Sie sollte mal ihre Prioritätenliste überprüfen. Und auch die Erfüllung ihrer Aufgaben der Medienhörigkeit gegenüberstellen. Aber vielleicht gibt es stattdessen bald einen Erlass, dass bei Heckler & Koch, Krauss-Maffay etc. Kindertagesstätten gegründet werden müssen, „damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dort, die auch Eltern und Bürger unseres Landes sind, sich voll und ganz auf ihre Arbeit und die Entwicklung von gutem Wehrmaterial konzentrieren können, in dem Bewusstsein, dass ihre Kinder, also die Zukunft unseres Landes, in guter Obhut sind“ (und nun macht ein Foto von mir, auf dem ich allwissend und Verständnisvoll lächle, denkt Uschi).
Würg.

Vermutlich wäre ich kein guter Politker, dazu sage ich viel zu gern, was ich denke und nett bin ich auch nicht immer zu allen.

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