Neulich auf dem Weg zur Arbeit sprang mir aus den Augenwinkeln ein Werbeschild eines Bäckers ins Auge. Ganz gross stand dort drauf:
„Flutopferbrot 2,70“ und dann noch ein paar kleine Dinge, die ich so schnell nicht lesen konnte.
Aber die Idee find ich klasse: Die Bundesregierung muss ja nun zusehen, wie sie die Reparatur der Folgeschäden der gewaltigen Hochwasser finanzieren kann und wie immer das Modell auch aussieht: Es ist das Geld des Volkes, also unseres. Wenn wir das ganze also so oder so bezahlen müssen, dann kann man dieses auch mit den mehr oder weniger alltäglichen Dingen miterledigen. Benefitz-Konzerte, Spendenaktionen etc. funktionieren doch auch. Bei allen Dingen, die man so kaufen kann wird einfach auch eine Flutopfervariante mit einem gewissen Aufschlag angeboten und die Händler, Kaufleute, Unternehmer etc. verpflichten sich, die darüber angesammelten Mehreinnahmen auf ein Bundeskonto zu überweisen. Vielleicht kann der ein oder andere sogar noch etwas aufrunden, um auch seinen Beitrag zu leisten (darf dann auch gern damit werben). So wird es dann neben dem Brot auch Flutopfermilch beim Lidl geben, Flutopferbenzin an der Tankstelle, Flutopferbier in der Kneipe und im Restaurant, Flutopferpommes beim Imbiss, nen Flutopferfick im Bordell (Hm, naja, warum nicht), einen Flutopferhaarschnitt oder gar eine Flutopfergesprächsminute beim Telefon („Bei Verwendung der Vorwahl 010H2O wird ihrem Telefonat eine Minute hinzuaddiert und die Kosten dem Flutopferkonto überwiesen“). Ich denke, das lässt sich beliebig weiterspinnen, ihr habt die Idee verstanden, oder?
Wäre mein Blog besser besucht dann würde ich glatt zusagen, dass jedes Kommentar auf diesen Flutopferartikel mit einem Hinweis auf einen Flattr-Klick als Flutopferflattr gewertet und von mir überwiesen wird… aber die paar Cent, die vermutlich nur zusammenkämen (wenn überhaupt) könnte ich besser in ein Flutopferbrot investieren 😉
PS: Gerade gefunden, passt irgendwie:
Der Präsident besichtigte vom Hubschrauber aus das Überschwemmungsgebiet und bezeichnete das Naturunglück als Katastrophe, aber das hatten sich die Menschen, die auf den Hausdächern standen, wohl auch schon gedacht … (Sinngemäß aus Nickolas Evans Buch „Der Pferdeflüsterer“)