Nicht nur bei uns werden zu den besonderen Jahreszeiten besondere Anlässe gefeiert. Auf der ganzen Welt haben sich Traditionen gehalten, deren Vielzahl schier unüberschaubar ist.
In Afrika z.B. feiert man vor Beginn des Frühjahres immer wieder gern das „Grüne-Bananen-Fest“: Es versammeln sich Stammesangehörige schon am frühen Nachmittag, um durch eine kleine Wanderschaft den Appetit auf das so begehrte Festmahl zu schüren. Einige kleine Nomadenstämme dehnen so etwas derart aus, dass man gleich mit Sack und Pack in eine andere Gegend zieht. Die Historiker sehen hier eindeutig die Verbindung zu den früheren Völkerwanderungen. Gut organisierte Touren führen auch noch eine so genannte Bollerschleife mit, um alle notwendigen Untensilien nicht einzeln tragen zu müssen. Hunderte marschieren quer durch die Länder, nur um am Ziel angekommen das vorbereitete Grüne-Bananen-Gericht mit Antilopen-Pinkelwurst zu verzehren. Da Alkohol in diesen Breitengraden nicht zu den traditionell üblichen Getränken gehört, wird immer wieder mal an giftigen Fröschen geleckt, um sich zu berauschen. Die Verlierer bei den üblichen Spielchen wie Speerwerfen, Nüsse-mit-Unterlippe-fangen oder Einarmiges-Hütte-bauen müssen auch noch einen Schluck vom Saft der Tollkirsche zu sich nehmen (und den Speer wieder holen). Dermassen aufgepuscht und nach dem Mahl angenehm gesättigt wird fast überall gleich noch der „Grüne-Bananen-Häuptling“ gewählt. Und dies nach verschiedenen Prozeduren, deren Abläufe Fremden oft undurchschaubar und geheimnisvoll erscheinen. Meist wird der Gewählte gleich das neue Stammesoberhaupt, wenn es ihm gefällt, die auch frisch ernannte Grüne-Bananen-Königin statt der Tochter des alten Oberhauptes zum Weib zu nehmen und noch in der Nacht des Feierns einen Nachkommen zu zeugen. Dieses Ritual hat sich zur Verwunderung von Forschern recht schnell gegenüber dem alten Verfahren mit Kämpfen und Mutproben durchgesetzt. Den frischgekürten neuen Oberhäuptern obliegt es zumeist, das nächste Fest nach der Wintersonnenwende, wenn die Bananen richtig lecker grün sind, zu planen und durchzuführen.
Alles in allem ein Spass, den man hier oben, bei uns im Norden, nicht ohne weiteres nachvollziehen kann, wenn man noch nie eine Grünkohlfahrt mit gemacht hat und glaubt, die Oldenburger Palme wäre eine exotische Zimmerpflanze.
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