Sowas wollte ich schon immer mal haben: „das ewige Streichholz“. Ich hab meines von Pearl. Es handelt sich dabei um eine Art kleinen Tank, in dem oben eine Öffnung mit Gewinde ist. Darein füllt man Benzin (oder Ethanol 😉 ). Das „Streichholz“, an welchem sich ein kleines Zündplättchen und ein ausgefranster Docht befindet, wird in die Öffnung gesteckt und durch Einschrauben wird die Öffnung zuverlässig geschlossen. Ein Dichtring sorgt dafür, das nichts rausläuft oder verdunstet. Im Tank befindet sich noch etwas Watte, um den Brennstoff besser zu „halten“. So kann dieses simple Feuerzeug lange Zeit gelagert werden und wird auch später noch funktionieren (wenn es nicht zu heiss beim rumliegen geworden ist, irgendwann diffundiert das Benzin sicher nach aussen). So ist es auf jeden Fall unempfindlich gegen Nässe und alle anderen Einflüsse, die gängige Feuerzeuge sabotieren.

Zur Bedienung zitiere ich mal das beiliegende Anleitungsblatt:

Feuerzeug verwenden
Öffnen Sie die Verschlussklappe und entnehmen Sie das „Streichholz“. Streichen Sie mit diesem über die seitliche Reibefläche, ganz wie bei einem herkömmlichen Streichholz. Achten Sie darauf, dass Sie das Feuerzeug nicht kippen und dass kein Benzin ausläuft. Stecken Sie das Streichholz nach Gebrauch wieder auf das Feuerzeug und drehen Sie die Verschlusskappe fest zu.

An der Seite des Tank befindet sich keine wirkliche Reibefläche sondern ein eingelassenes Stäbchen (Vermutlich Magnesium?). Beim Einschrauben sollte man etwas aufpassen, da man mit etwas Kraft durchaus das Gewinde vergriesnaddeln kann und dann wäre das Feuerzeug unbrauchbar.

Ich wollte es natürlich gleich ausprobieren und habe es befüllt. Leider etwas zu viel, so dass es bis zum Rand voll war. Nun wollte ich es verwenden wie man es von einer Streichholzschachtel gewohnt ist, aber das stellte sich als gar nicht so einfach heraus:

  1. man muss ja den Tank aufrecht halten, damit nichts rausläuft.
  2. man muss sehr fest pressen, damit ein Funke entsteht.
  3. wenn man nach unten anreisst, dann fliegen die Funken vom Streichholz weg
Also hab ich mit der rechten Hand das Feuerzeug gehalten, oben auf die Öffnung meinen Daumen zum dichthalten. Dann von unten nach oben den Zündstab über die Reibefläche gerissen. Beim zweiten, dritten mal war es dann wohl fest genug. Man konnte sehen, wie kleine Funken flogen, dann den Docht entzündeten. Dann war auf einmal eine kleine Flamme an dem Tank und dann brannte meine rechte Hand.
Innerhalb einer zehntel Sekunde habe ich entschieden, dass meine Hand zu erst gerettet werden muss, also in der linken Hand weiter das brennende Streichholz, rechts den Tank fallen lassen und meine Hand an der Hose gelöscht (auspusten ist nicht). Fast gleichzeitig mit dem Fuss auf das Feuerzeug und die kleinen Flammen erstickt.
Was war passiert? Ich vermute, zum einen ist durch mein Überfüllen (siehe oben) Benzin nach aussen an den Tank gekommen und zum anderen lüftete ich meinen Daumen auf der Öffnung durch das grobe Anreissen. Da schwabbte dann was raus und offenbar auch auf meine Hand. Natürlich reden wir hier über geringe Mengen, aber man guckt erstmal doof 🙂
Nachdem ich meine Hand unterm Wasserhahn abgekühlt hatte hab ich es dann noch mal versucht, der Tank war ja nicht mehr übervoll. Nun ging es auch wie erwartet und die Flamme am Zündstab war erstaunlich gross und stabil. Durch einfaches Wedeln mit der Hand kriegt man die Flamme nicht aus, die sollte auch einiges an Wind vertragen. Kurzes festes Pusten löscht die Flamme aber. Davon stand übrigens nichts in der Anleitung…
Mein Fazit:
Nix für den Alltagsgebrauch (höchstens um andere zu beeindrucken, wenn man es nötig hat), aber zuverlässig für Notfälle jedweder Art. Ich könnte mir vorstellen, dass man sowas im Rucksack beim Wandern dabei hat oder zuhause in der Krimskramsschublade für alle Fälle.
  • 0
  • 0
  • 0

2 Replies to “Das ewige Streichholz”

  1. Bitte, gern geschehen!
    Dein Kommentar ist ein guter Hinweis, nach diesem Teil mal wieder zu sehen. Ich weiss sogar noch, wo ich es lagere und habe es sofort gefunden: Von Benzin keine Spur mehr, nicht mal Geruch. Also wissen wir: 7 Jahre kann man das nicht betankt lagern und dann einfach verwenden…
    Übrigens habe ich seinerzeit gar nicht erwähnt: Das Gehäuse ist aus Kunststoff, nicht aus solidem Metall, also wohl eh nicht für die Ewigkeit gebaut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert