Ich schrieb ja schon etwas über Schach. Nun möchte ich auf die drei besonderen Züge eingehen, die vielleicht nicht jedem bekannt sind.
En passant
Am allerwenigsten ist vermutlich „en passant“ bekannt. Dieses ist ein spezieller Bauernzug und wird nur auf der fünften Linie (von Weiss aus gesehen) wirksam. Er wurde eingeführt, als es dem Bauern auch ermöglicht wurde, in seinem jeweils ersten Zug zwei Felder vor zu gehen. Ein schwarzer Bauer kann also von seiner Grundlinie (die siebte) gleich auf die fünfte Linie springen. Ein weisser Bauer, der schon bis dahin vorgerückt ist hätte so keine Chance mehr, diesen schwarzen Bauern zu schlagen, weil sie dann nebeneinander statt schräg voreinander stehen. „En passant“ heisst im vorbeigehen. In solch einer Situation dürfte der weisse Bauer also so schlagen, als wenn der schwarze Bauer nur ein Feld vorgegangen wäre. Schwer zu erklären, aber wenn man es einmal nachspielt dann versteht man es schnell. Geht natürlich auch anders rum, bei der vierten Linie: Schwarz schlägt Weiss.
Rochade
Dann gibt es noch die „Rochade“, welche die meisten Leute wohl kennen werden. Die Rochade ist ein Königszug und hat folgende Bedingungen:
- der König wurde noch nicht gezogen
- der beteiligte Turm wurde noch nicht gezogen
- zwischen dem König und Turm ist keine weitere Figur
- der König zieht über kein Feld, welches durch eine feindliche Figur bedroht wird (der Turm schon!)
- der König steht vor oder nach Ausführung der Rochade nicht im Schach (der Turm schon!)
Durch eine geschickt platzierte Rochade kann man den eigenen König sichern und den Turm schnell ins Spiel bringen. Macht man eine kurze Rochade (zwei freie Felder), dann wird sie 0-0 notiert, bei einer langen (zur anderen Seite, drei freie Felder), notiert man 0-0-0. Achja: Die Rochade ist nur auf einer Linie möglich. So kann z.B. mit einem durch Umwandlung gewonnenen Turm keine Rochade durchgeführt werden…
Beliebt, aber recht schwer durchzubekommen (meist in der Endphase eines Schachspiels) ist eine so genannte „Umwandlung“. Hier muss ein Bauer eines Spielers „nur“ die Grundlinie des anderen Spielers erreichen. Dann darf dieser Bauer vom Brett genommen und durch eine andere Figur ersetzt werden. Oft wird die Dame gewählt, es geht aber auch jede andere Figur. Diese Figur darf dann auch mehrfach auf dem Feld vorkommen, z.B. zwei Damen oder drei Springer einer Farbe. Manchmal ist es taktisch geschickt, nicht die Dame sondern vielleicht den Springer zu nehmen, weil man sofort Matt oder zumindest Schach setzen kann 😉
Die so genannte Opposition ist kein eigentlicher Zug sondern eine Besonderheit, wenn die Könige sich nähern: Die Könige dürfen nie direkt nebeneinander stehen, es muss immer ein Feld Platz zwischen ihnen sein. So kann man (meist im Endspiel) seinen König dazu verwenden, den anderen fern zu halten oder in eine Ecke zu drängen. Wenn zum Ende einer Partie nur noch wenige Figuren auf dem Feld sind, ist diese Regel wichtig und entscheidet oft über Matt (oder auch Patt?).
Jetzt habe ich eigentlich alles relevante über das Schach geschrieben, der Rest ist spielen, spielen, spielen. Und ganz wichtig: Nicht aufregen, wenn man verliert sondern sich für den Gegner freuen und hoffentlich erkennen, was man falsch gemacht hat. Und wenn man gewinnt, dann sollte man nicht hämisch werden, denn es gibt immer einen, der besser ist….
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