Es ist erstaunlich, wie gleichgültig einige Leute Texte verfassen. Besonders obwohl sie schon wollen, dass das von anderen gelesen und verstanden werden soll. Da wird geschrieben wie man denkt und kein bißchen am Satzbau und Informationsgehalt gefeilt. Wenn ich schreibe, habe ich die Sätze entweder schon lange im Kopf vorbereitet und durchgekaut und muss diese dann auch sofort niederschreiben, damit sie nicht entschwinden. Oder ich sitze vor dem Editierfenster und muss mich ins betreffende Thema reindenken, damit ich die Sätze wie von mir selbst erwartet niederschreiben kann. Mehrere Male wird das dann noch erneut gelesen und angepasst, bis es mir selbst gefällt. Und doch ändere ich noch oft nach einiger Zeit hier und da eine Kleinigkeit. Oft schreibe ich dann eine ganze Menge und lösche die Hälfte davon wieder. Selbst in diesem einen Absatz habe ich in den letzten Minuten ein Dutzend Änderungen vorgenommen.

Andere halten das alles anscheinend für nicht notwendig und leben nach dem Motto „die Leser werden schon wissen was ich meine, was soll ich mich mit solchen Kleinigkeiten befassen“. Oder „was ich einmal gedacht habe stimmt und muss nicht ein zweites mal gedacht werden!“. Dazu gehören dann auch vermeidbare Vertipper, wenn beispielsweise ein Buchstabe dazu kommte oder mal einer fehlt. Wahscheinlich, weil man eben schreibt wie man spricht. Da spielt dann Gross-/Kleinschreibung eh‘ nur noch eine untergeordnete Rolle und Kommata sowie grundlegende Rechtschreibregeln sind für Weicheier.

Ich schreibe sicherlich auch kein perfektes Deutsch und habe nicht immer die perfekten Formulierungen, aber ich finde es schade, wenn man merkt, dass andere Schreiber durchaus was zu sagen haben, diese Information aber im Wust von Schreibfehlern und schwerer Lesbarkeit untergeht. Irgendwie wollen die dann wohl doch nicht, dass andere ihre Texte lesen und verstehen.

Nein, ich werde hier keine Beispiele liefern und irgendwo hin verlinken. Das soll keine Anklage sein, ich wollte das nur mal los werden. Hab ich nun, Danke fürs lesen.

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One Reply to “Schreiben ist Blei”

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