Gaaanz früher, als ich mit der Computerei anfing, da musste ich einfach jedes Software-Update bzw. jeden Versionssprung oder den Wechsel auf die neuste „andere“ Software mitmachen, so weit es für mich verfügbar war. Und ich rede hier von Zeiten, als man DOS 3,4,5.x einsetzte. Als dann DR DOS die Runde machte und man in einschlägigen Magazinen (Hefte aus Papier) Seitenlange Artikel über die geilsten Neuheiten las (30 KB mehr freien RAM!), da fing das Kopieren der 5,25″-Disketten doch sofort an. Später kam Windows 95, 98, 98SE, ME, XP… ich will nicht jede einzelne neue Version erwähnen, aber einen grossen Teil meiner Freizeit verbrachte ich mit dem Thema (im Nachhein betrachtet). Was mir ganz nebenbei einfällt: Bei Windows ME dachte ich: „das ist das Windows, das uns immer versprochen wurde“, heute denke ich das selbe von Windows 7 und ME hatte ich fast vergessen (wie wohl die meisten Leute). Richtig cool wurde es aber, als ich meinen ersten Mac mit OSX hatte: Jedes grössere Update versprach neue Features und gerade bei meinem Mac Mini (G4 1,42 Ghz) auch Geschwindigkeitsgewinn. Aber mit den Jahren wuchs auch die Erfahrung: Nicht mit jedem Versionssprung wird jede Software wirklich besser, schneller, stabiler. Und ich kann die Hersteller auch verstehen: Wie lange soll man denn relativ alte Hardware unterstützen? Der Fokus liegt natürlich auf die neueren Generationen. So wie eine neue Detonator-Version einer alten 9800 GT sicher kein schnelleres Leben mehr einhaucht. Und da ich eigentlich nicht immer die neueste Hardware habe(n muss, ich sitze hier vor einem iMac 24″ von 2006) habe ich im Laufe der Zeit „never touch a running system“ verinnerlicht: Wenn alles so geht, wie ich es erwarte, dann mache ich auch kein Software-Update. Allerhöchstens mal Sicherheitstechnisch relevante. Mit dem Motto lebe ich ganz gut an meinem Rechner: Wenn ich nichts verändere, dann gibt es auch keine (negativen) Überraschungen.
Nun hatte ich ja an meinem Buch gearbeitet und verwendete die MS Office97-Vorlage in meinem OpenOffice 3.x. Ging auch reibungslos, aber ab einer gewissen Dokumentengrösse war einiges irgendwie komisch… die Begrenzungslinien für die Fusszeilen „wanderten“ beim scrollen ins Textfeld, gingen aber nicht wieder zurück. Text wurde überdeckt, man sah ihn nicht, konnte sich aber mit dem Cursor da hin bewegen. Seitennummern verschwanden. Es gab unerwartete Zeilenumbrüche. Gna grummel. Nach einigem hin und her ging ich kurzerhand auf Openoffice.org und lud die letzte Version herunter: ApacheOpenoffice 4.0.1. Installiert, gestartet, mein Dokument geöffnet: Der Wahnsinn! Saubere, übersichtliche Darstellung von Menüs und Content, flüssiges Bewegen im Text, keinerlei Macken erkennbar.
Ich bin begeistert. Das bedeutet nun nicht, dass ich jedwede Software auf meinem Rechner durchchecke (das Update auf iTunes 11 ärgert mich immer noch), aber es ist eben die alte neue Erkenntnis, dass Software-Updates doch manchmal eben Programmverbesserungen sind, die man wahrnehmen sollte.
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