Alle, die nun gegen Werder Bremen wettern und diese wie auch immer boykottieren wollen, weil sie mit Wiesenhof als Sponsor in Verhandlung stehen, müssen ja offensichtlich und eindeutig 100% Vegetarier sein, weil sie es aus ideologischen Gründen nicht vertreten können, Fleisch zu essen.
Oh, doch nicht so ganz und auf den Grill gehört schon ein ordentliches Nackensteak? Dann: Hört auf, den Scheinheiligen zu spielen! Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass alle anderen industriellen Tierproduzenten die reinsten Tierliebhaber sind und sämtliche anderen Schweine, Kühe, Puten etc. gehegt und gepflegt werden, bis sie eines natürlichen Todes sterben und erst dann zu Koteletts, Hack und Wurst verarbeitet werden?

Ach, darum geht es nicht? Aber ihr glaubt allen ernstes, sämtliche verwerteten Tiere in den nur für Wiesenhof tätigen Betrieben werden auf brutalste Art gequält und getötet? Wie, so ist das ja nun auch nicht?

Oder ist es einfach nur schick, auf diesen fahrenden Rummecker-Zug aufzuspringen und nachplappern, was andere sonst wo im Netz vorkauen? Hm, darum geht es auch nicht? So langsam gehen euch dann aber die Argumente aus…

Um das klar zu stellen: Ich bin gegen Tierquälerei und verabscheue Menschen, die jedwedem Tier (oder auch anderen Menschen!) Greueltaten antun und dabei gar noch Freude haben. Aber ich bin nicht so blauäugig anzunehmen, ich könnte da irgendwas dran ändern. Wenn man ernsthaft etwas gegen solche Verhältnisse tun will, dann reicht es sicher nicht, sich einen Produzenten rauszupicken und diesen an den Pranger zu stellen. Aber das würde ja wieder bedeuten, man müsste sich richtig engagieren. Da ist es doch einfacher, auf einen „Gefällt mir“-Button zu klicken und weiter sein Wurstbrot zu kauen, mit dem selbstverarschenden Gefühl, es den „Grossen“ mal wieder gezeigt zu haben.

2 Replies to “Werder und Wiesenhof”

  1. Nun ja, ich vertrete da eher die Ansicht des bewussten Einkaufs. Geiz ist geil und billig ist besser funktioniert bei sowas meiner Meinung nach nicht. Jedes Produkt hat seinen Preis, Einsparungen gehen hier oft auf Kosten der Tiere oder der entsprechenden Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens.

    Viele Produkte kann man ja mittlerweile wirklich regional einkaufen.

    VG
    Mark

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