Wusstet ihr das? Ich wusste das nicht. Mir war bekannt, dass es Spotify in einer Premium-Version für knapp 10 Euro und einer reduzierten Variante für knapp 5 Euro gibt. Aber das es die Möglichkeit gibt, Spotify ganz und gar kostenlos zu nutzen, das war mir neu. Natürlich dann noch weiter reduziert und mit Werbung angereichert, aber durchaus nutzbar. Ich dachte immer, das kostenlose Maximum wäre die 30 Tage dauernde Testphase für den Premium-Account.
Und die wollte ich heute mal eben „missbrauchen“, weil ich einen Titel suchte und mal wieder hören wollte. Bei meinen Gedanken über Depeche Mode kam ich natürlich auch auf Vince Clarke, damit zu Erasure und dann fiel mir ein, dass die doch mal was mit Marc Almand (Soft Cell, ihr wisst schon) gemacht haben und da war doch noch ein Titel von dem Marc, welchen man im Radio so gut wie nie hört und das ich immer schon mal haben wollte aber wie hiess der noch? Und da ja Spotify und Konsorten alle mit einer Art Katalog arbeiten, kann man dort einfach den gesuchten Namen eingeben und schauen, was einem angeboten wird.
Man klickt auf deren Website auf „anmelden“, danach wählt man die Free-Variante und schon beginnt der Download des Installers. Im Browser muss man sich dann noch registrieren und diese Daten kann man dann gleich in der installierten Software eingeben, los gehts. Das alles funktioniert grundsätzlich wie erwartet und ich war Stundenlang beschäftigt, alte Musik neu zu entdecken. Meinen gesuchten Titel habe ich übrigens gefunden: Something gotten hold of my heard, Marc Almond mit Gene Pitney.
Ja, eigentlich sind Streaming-Dienste nix für mich und nach mehr als einem Tag in Gebrauch offenbaren sich auch die „Häkchen“, besonders im Katalog: Es sind bei weitem nicht alle eigentlich gängigen Titel vorhanden. „Pipeline“ von Depeche Mode such man dort leider vergebens. Ich spare mir eine Auflistung, weil es sehr lang werden würde. Es ist schlicht ernüchternd, wenn auch nicht immer nachvollziehbar (andere Titel von Depeche Mode sind ja da…). Mir geht es natürlich nicht nur um diese Band, das zieht sich über das ganze Angebot. Dazu gibt es ja Musiker, die dort gar nicht auftauchen wollen, wie z.B. „die beste Rockband der Welt“, die Ärzte.
Was für mich kein Problem ist sind die Einschränkungen des Free-Accounts: Verminderte Streaming-Qualität, keine Offline-Speicherung, keine mobile Verwendung, ab und zu recht unaufdringliche Werbung. Dafür hat man flexiblere Nutzung als bei einem Web-Radio (die auch schon gut sortiert sind!) und ab und zu doch eine positive Überraschung beim (wieder)entdecken eines Titels. Das ganze Community-Gehampel brauche ich zum Glück nicht.
Die Software selbst ist recht übersichtlich aufgebaut, oft selbst erklärend. Wenn man iTunes (bis Version 10) kennt, dann kommt man auch hier klar. Eigene Playlists sind möglich, man kann aber auch Listen von Anderen „übernehmen“. Eigene lokale Wiedergabelisten (bei mir aus iTunes) kann man auch einbinden. Das Matching für „ähnliche Künstler“ ist bisher recht gut. Wählt man einen Titel aus, wird danach automatisch der nächste in der Liste abgespielt. Witzigerweise wird manchmal ein Werbebanner über alles gelegt, bis zum nächsten Mausklick. Das bekomme ich aber oft gar nicht mit, weil ich ja mehr höre als gucke 😉
Mein Fazit? Hm. Nett, dass es das gibt, aber ich bin nicht sicher, ob mich das zu einem Bezahl-Account verleiten wird. Vielleicht „muss“ ich das irgend wann dringend auf iPad oder iPhone nutzen?
Nachtrag 13.02.2013
„Pipeline“ von Depeche Mode ist vorhanden. Ausserdem bin ich immer mehr begeistert von diesem Weg, Musik zu geniessen. Die Vielfalt ist ausserordentlich und was einem angeboten wird ist immer wieder überraschend. Ich bin ganz kurz davor, dafür zu bezahlen und zwei Kollegen haben sich auf meine Anregung hin sogar schon einen Premium-Account geholt… 😉