Gestern war ja Einschulungstag der Erstklässler. Genau bei uns gegenüber ist eine Grundschule. Und da wir noch zwei Kinderfahrräder haben, die für unsere Kinder mittlerweile zu klein sind (26er) dachte sich meine Frau, dass es eine gute Idee sei, die Räder mit einem Schild dran (40 Euro) an den Zaun zu stellen. Gesagt getan. Vorher haben unsere Kinder die noch etwas geputzt, die Kette geschmiert und mit Hammerit die doofen aber unvermeidlichen Roststellen am Gepäckträger etc. übergemalt. So übel sahen die dann gar nicht aus. Zwar arg gebraucht aber nicht „oll“. Gekauft hat sie aber keiner. Also haben wir die Abends wieder zum Haus geholt.
Heute Abend war ich mit meiner Frau noch kurz mit dem Auto unterwegs, die Kinder blieben zuhause. Als wir vom Hof rollten kamen wir noch mal auf die Räder zu sprechen, weil wir sie da stehen sahen und überlegten uns, wo man die noch feilbieten könnte. Als wir wieder kamen wunderte ich mich etwas: Das eine Rad war umgekippt, daneben eine Lücke. Das andere war weg. Verdutzt ins Haus gegangen und die Kinder gefragt, aber die wussten von nichts. Das Rad wurde also geklaut! Schwiegermutter, die neben an wohnt, sah auch jemanden damit weggehen, „gerade eben“. Sie nahm natürlich an, das alles rechtens sei. Es wurden sogar noch auf dem Weg die Bremsen getestet. Ich bin dann gleich wieder ins Auto und habe die Wege abgefahren, immer Ausschau haltend nach jemanden, der ein Rad schiebt oder eben ein Fahrrad irgendwo, welches mir bekannt vorkommt. Meine Frau ist auf ihr Fahrrad gesprungen und hat auch einige Wege abgegrast. Solch ein Vorhaben ist bei uns eigentlich recht aussichtslos, denn schon nach wenigen Metern kommen die ersten Abzweigungen und dann wieder und wieder. Und man weiss ja nicht, welche Richtung der Schuft eingeschlagen haben könnte. Während ich durch die Gegend fuhr kam ich schon zu dem Schluss, dass ganz sicher derjenige einfach um die Ecke sein Auto hatte und das Rad da kurzerhand reingetan und abgedüst ist. Also uneinholbar verschwunden. Dennoch kurvte ich alle möglichen Wege ab und immer wieder begegnete ich auch meiner Frau.
Hatte alles keinen Sinn. Irgend wann habe ich mich dann auf den Rückweg nach hause gemacht und bin aber noch nen Umweg gefahren, um da auch mal zu gucken. Und im Vorbeifahren sah ich in einem Graben vor einem Haus ein Rücklicht rausragen. „Das kann kein Zufall sein!“ dachte ich und hielt an. Ausgestiegen und geguckt: Tatsache, unser Fahrrad. Und natürlich kein Mensch weit und breit. Ich habe es dann hinten in meinen Renault-Kombi gepackt und bin wieder nach hause. War auch nix kaputt am Rad. Ich vermute, wir haben den Gauner nur knapp verpasst, als wir auf unseren Hof fuhren und er bekam noch mit, dass wir gleich eine Suchaktion starteten. Dabei kriegte er sicher Muffensausen (was durchaus vernünftig ist, ich war stinksauer ob dieser Schandtat und hätte JEDEM erstmal Schmerzen bereitet, bevor geredet wird).
Dennoch:
Was gibt es für schlechte Menschen, die sich einfach dreist auf das Grundstück eines anderen begeben und sich nehmen, was man nehmen kann? Ja, das Rad war nicht abgeschlossen, aber das ist doch kein Grund, es mitzunehmen! Demnach dürfte man ja nicht mal mehr eine Schubkarre draussen stehen lassen. Meine Hoffnung ist, dass diese Person heute nacht gaaanz schlecht schlafen wird, weil ihm im nachhinein bewusst wird, was er getan hat und was hätte passieren können, wenn ich ihm begegnet wäre. Das wäre dann wahrscheinlich ein Fall für Udo Vetter geworden.