Mental war ich eigentlich schon mit dem Winter durch. Also mit dem „richtigen“ Winter, so mit Eis und Schnee und alles weiß. Aber leider werden die Wetterberichte immer besser und heute morgen zeigte sich, dass die Jungs gestern recht hatten: Das weiße Chaos draußen.
Zumindest in Oldenburg. Eine schnelle Nachfrage in Bremen ergab, dass dort nix sei, gar nix. Von wegen Globalisierung… na gut. So ganz überraschend ist das Anfang Februar sicher nicht, im Gegenteil: Laut meinen Erinnerungen war das schon immer der eigentliche Wintermonat und im Grunde die Zeit mit der größten Chance auf weiße Weihnacht.
Ich packte mich heute morgen also so mollig ein wie all die anderen Tage auch, denn kalt ist es schon länger. Und auch wie immer schwang ich mich heldenhaft auf mein eFahrrad. Es herrscht ja sonst schon immer Anarchie morgens auf den Radwegen, aber: Mit Witterung kommt noch mal ein Upgrade für diesen Level: Kleine Kinder (Schüler) ballern unbedarft durch die Gegend, weil sie Physik noch nicht verstehen und andere – meist Frauen – eiern unsicher wackelig und sehr langsam in voller Breite über die Wege, um „irgendwas“ zu vermeiden. Immerhin, auch wenn man es nicht objektiv auf dem Radweg wahrnehmen kann: Schaut man auf die Straße, dann scheinen sich etliche „Ich-fahr-immer-Rad“-Menschen doch heute mal lieber fürs Auto entschieden zu haben. Verkehrsunfälle und Ausrutscher wegen Glätte kann es hier eigentlich nicht geben, denn die Straßen sind so voll, dass es kaum voran geht. Sicherheit durch Masse. Erinnert mich ein wenig an große Fischschwärme.
Derweil versuche ich durch Tempo sowohl mehr Stabilität zu erreichen – siehe Versuchsfelge oder Geschoss – als auch möglichst schnell ans Ziel zu kommen, um der Kälte und dem Chaos nicht länger als nötig ausgesetzt zu sein. Vorab: Da ihr das hier lesen könnt, hat der Plan offenbar geklappt. Es ist und bleibt halt so: Wenn nur eine Schneeflocke fällt, dann ist der Bewohner der Norddeutschen Tiefebene schnell überfordert. Aber es ging wohl alles gut; ich hörte heute keine Sirenen eines Rettungswagens…
Und noch eine positive Beobachtung von mir: Als ich ankam, da stellte ich fest, dass sich auf Jacke und Mütze Schneeablagerungen befanden. Das deutet doch auf eine gute Isolierung meiner Winterklamotten hin!
Dann können wir das alles also auch abhaken. So, und nun aber her mit dem Frühling!
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