Und weiter gehts mit meinem Erfahrungsbericht: Linux auf dem Smartphone. In diesem Fall konkret: Ubuntu Touch auf einem Gigaset GX290 (für Insider: eigentlich ein Volla Phone). Und dieses Gerät ist ein echter Brocken: Mehr als doppelt so dick wie mein altes iPhone 8 und echt schwer. Aber es wirkt sehr solide.

Und so richtig gewechselt habe ich noch gar nicht. Nachdem das Gerät bei mir ankam und ich vorsichtshalber den Akku einmal vollgeladen hatte, baute ich gleich die Sim-Karte um. Wegen der da noch fehlenden Kontakte und Mailmöglichkeiten steckte ich das aber wieder zurück. Nun sind die ersten Hürden genommen, doch irgendwie scheue ich mich gerade noch vor dem finalen Schritt. Dabei muss der gar nicht so final sein: Das iPhone ist ja auch ohne Sim-Karte weiter nutzbar. Oder mit einer anderen. Ich habe sogar noch ein kostenlose Netzclub-Sim da. Die steckt im iPad. (Übrigens  ein echter Tipp von mir, mal ne kostenlose Zweit-Sim inkl. Datenvolumen: https://www.netzclub.net/ (ich kriege da nix für)).

Warum ich mich scheue? Tja, man muss sich über eines im Klaren sein, wenn man sich in Randsystem-Welten begibt: Man verlässt die bequemen, luxuriösen Kreise, wie iMessage, Banking und im Allgemeinen das Motto „Es gibt für alles eine App“. Dazu gleich wieder ein Trost: Die meisten Apps sind eh nur Webdienste, die in ein vorgegebenes Format gepresst wurden. Wenn es also keine App für Lotto, KickTipp oder das Lieblingsradio gibt, dann verwendet man halt die entsprechende Webseite. Hier mal ein schneller Vergleich: Die App von Lotto-Niedersachsen links auf dem iPhone und rechts die Webseite im Browser von UTo (Ubuntu Touch, ich liebe Abkürzungen).

Klick für größer

Das ist nicht besonders anders, oder? Auf jeden Fall ist das der selbe Content, und darauf kommt es (mir) an. Was ich allerdings noch nicht getestet habe: Die Banking-Seiten. Dennoch weiß ich, was ich vermissen werde: Die Touch-ID per Fingerabdruck, um sich einzuloggen, Überweisungen zu bestätigen etc. Das ist schon eine echt praktische Sache! Und es liegt nicht am Handy: Mein Knochen hier kann den Fingerabdruck erkennen und z.B. fürs Entsperren verwenden. Aber ich denke, das funktioniert nicht bei Webseiten. Wenn doch, sage ich euch bescheid 😉
iMessage habe ich oben erwähnt, weil ich ja ansonsten neben den altehrwürdigen SMS-Nachrichten keine Messenger verwende. Deswegen ist mir auch egal, ob WA und andere unterstützt werden. Aber es soll ja den ein oder anderen Web-Client geben. Für Telegramm bin ich über eine App gestolpert, habe das aber nicht weiter beachtet. Vielleicht kann ich DeltaChat ja erneut aktivieren. Hatte ich hier gar nicht erwähnt, oder? Du, Alex?

Im allgemeinen Handling unterscheidet es sich nicht großartig von der üblichen Smartphone-Bedienung. Das Versenden von Fotos per Mail (was ich sehr gerne mache) ist etwas fummelig, aber funktional. Ich habe noch keinen Weg gefunden, um mehrere Bilder gleichzeitig auszuwählen. Was auf jeden Fall positiv anzumerken ist: Man merkt irgendwie, dass sich ein Ubuntu um alles kümmert. Alles ist weitestgehend zentralisiert und automatisiert (z.B. die Prüfung auf Updates), alles wirkt robust. Spezielles Linux-Wissen brauchte ich bisher nicht, aber für den Fall der Fälle ist eine Terminal-App defaultmässig vorhanden. Wenn man das startet, dann wird man nach dem Passcode entsprechend zum Entsperren des Handys gefragt und ist anschliessend direkt am Prompt. Pfiffig! Ein flüchtiger Test zeigt, dass alles funktioniert wie erwartet. MC konnte ich leider nicht „mal eben“ installieren 😉

Wie heisst es so schön: Linux ist, wenns trotzdem geht 😉 Im nächsten Teil werde ich über die Apps berichten, die ich so im OpenStore gefunden habe.

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