Kein Mensch, sondern eine Maschine: Petra ist der Name unserer vielgeliebten und -genutzten Kaffeepadmaschine. Diese Maschine hat einige Vorteile gegenüber anderen Kaffeezubereitern:

  • Es passen nicht nur die günstigen Pads rein, es gibt auch noch einen kleinen Behälter, in welchen man Kaffeepulver geben kann (falls man kein Pad nutzen kann oder will).
  • Der Wasserbehälter fasst weit über einen Liter. So muss man nicht jeeedes mal erst Wasser auffüllen.
  • Sie ist simpel, funktional und schnell. Vom Einschalten bis zur fertigen Tasse dauert es keine Minute.

Es ist schon die zweite Petra. Das Gerät davor war sogar noch cooler, denn es hatte ein Röhrchen an der Seite, wo man direkt heisses Wasser bekam, für Tee z.B. Die wird aber leider schon lange nicht mehr gebaut. Die zweite hatten wir zufällig auf einem maritimen Flohmarkt gefunden. Quasi unbenutzt für acht Euro, toll!
Ich weiß gar nicht mehr, was bei der ersten defekt war, aber jetzt war bei der zweiten Petra was doofes passiert: Der kleine Griff, um die Pad-Kammer zu verriegeln, ist abgebrochen. Das ist sehr ärgerlich, denn die ganze Maschine funktioniert noch einwandfrei, nur dieses kleine Plastikteil… Mist.

Gleich online bei den üblichen Versendern geschaut: Gibt es nicht mehr! Hä? Bei Ebay findet man sogar welche, die gebraucht teurer angeboten werden als sie neu gekostet haben… seltsam. Bei Amazon scheint Philipps ein Monopol auf Padmaschinen zu haben. Alles merkwürdig.

Aber ob Lattenrost oder Waschmaschine: ich bin ja so wie so jemand, der lieber  Sachen repariert statt sie wegzuwerfen. So dachte ich: Wenn ich die wegwerfe, kann ich sie auch mal eben aufmachen und gucken, ob was geht. Es stellte sich heraus, dass alles ohne fiese Tricks und Kniffe oder geheime Schrauben montiert wurde: Den oberen Deckel konnte ich einfach durch beherztes Ziehen abnehmen und darunter sah man auch gleich das Bauteil, wo das Hebelchen abgebrochen war. Zwei Schrauben mit T10-Bit gelöst und ich hatte es in den Händen.

Auf dem Bild sieht man die Maschine, der Deckel ist runter und dort, wo der rote Pfeil hinzeigt, war der graue Schieberiegel. Nun war die Herausforderung: Wie kriege ich da einen neuen Griff dran, der auch gut genug hält, denn zum Verriegeln muss man schon relativ kräftig nach links schieben?
Die erste Idee eines Schlossers: Zwei Löcher bohren und mit Schrauben eine Blechlasche befestigen, sowas hält! Das hätte sicher auch funktioniert, aber dann hätte ich den Deckel weglassen müssen oder alles großzügig aussparen, wegschneiden etc., bedeutet: WAF geht gegen Null (Womans Acceptance Factor). Nein, da musste was hübscheres her. Einfach eine Lasche ankleben wäre zwar irgendwie gegangen, wenn ich ich passendes Material gefunden hätte, aber lange gehalten hätte das bestümmt nicht.

Also glotzte ich das Bauteil eine Weile an und in meinem Kopf ratterten wie in einer Blitzlichtdiashow die verschiedenen Optionen durch. Und eine davon verfestigte sich immer mehr und wurde anschließend auch genau so von mir umgesetzt:

Die Vorstellung in meinem Kopf so wie die reale Umsetzung der Idee sind erstaunlich Deckungsgleich: So wie auf dem Bild sah ich es auch vor meinem geistigen Auge. Der Draht stößt links gegen die kleine Versteifung, so habe ich eine formschlüssige Kraftübertragung und der Draht an sich kann mit einigen Tropfen Kleber fixiert werden. Oben in der Mitte sieht man auch noch den abgebrochenen Griff.
Am Deckel musste ich nur den Schlitz mit dem Messer etwas breiter schnitzen und nun ragt dieser Drahtgriff dort raus, aber ansonsten ist alles wie original unauffällig. Der Testkaffee konnte einwandfrei gebrüht werden und schmeckte gewohnt lecker.

Und wieder nicht nur einen Wal gerettet und Geld gespart sondern auch mit dem schönen Gefühl belohnt, was tolles geleistet zu haben 🙂

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