Fussball WM: Wir Deutschen sind doch selber schuld! Daran, dass die allgemeine Spielstärke der Länder angestiegen ist und immer mehr Teams auf gleichem hohen Level spielen. Warum verraten wir so freimütig, was wir drauf haben, wie es richtig geht, wie man gewinnt? Nun fragt ihr euch sicherlich: Wo verdammt noch mal verraten wir denn was? Ich liste euch mal ein paar Eckpunkte auf, wirklich nur ein kleiner Auszug:
- Schon unser Kaiser Franz ging 1977 nach Cosmos New York (USA war seinerzeit wirklich Fussball-Ahnungslos). Beckenbauer holte dort nicht weniger als drei Meistertitel. Cosmos schaffte in seiner gesamten Geschichte nur fünf Titel…
- und selbst der Bomber der Nation, Gerd Müller, zeigte ab 1979 in Fort Lauderdale, wie es richtig geht und schoss in drei Jahren noch 40 Tore.
- Günter Netzer war schon 1973 in Madrid, danach hat er noch eben in Zürich gezeigt, was wir so drauf haben.
- 1974 folgte Paul Breitner nach Real Madrid.
- Pierre Littbarski ging 1986 nach Paris, 1993 nach Ichihara/Japan, 1996 nach Sendai und 1999 gleich als Trainer nach Yokohama. Noch 2008 hat er Teheran trainiert!
- Berti Vogts, der Terrier, zeigt seine Künste auch gleich in Kuwait, in Schottland und in Nigeria, ach und in Aserbaidschan.
- Rainer Bonhof? Als Spieler schon 1978 in Spanien, als Trainer ab 2001 in Kuwait und danach in Schottland.
- Hans Peter Briegel! Als Trainer in der Schweiz, in der Türkei, Albanischer sowie Bahrain’scher Nationaltrainer.
- Nicht zu vergessen den Klinsmann, der als Spieler (natürlich) in Spanien und Italien war, als Trainer sogar in den USA recht erfolgreich.
- Selbst Lothar Matthäus, als Spieler so legendär wie als Promi fragwürdig, spielte in Mailand und New York, trainierte in Österreich, Serbien, Ungarn, Brasilien(!), Israel und Bulgarien.
- Wer hat Griechenland seinerzeit (2004) zum EM-Titel geführt? Otto Rehagel, die deutsche Trainerlegende (zumindest für Bremer und Bayern)
Und in der aktuellen WM 2018 gehts munter weiter:
- Der russische Trainer war schon Spieler unter Trainer Löw (und spricht gut deutsch).
- Der Trainer von Australien, Bert van Marwijk, spielte einige Zeit in der Bundesliga. Ausserdem hatte Australien in seiner Fussballgeschichte schon zweimal einen deutschen Trainer…
- Nigeria wird aktuell von keinem geringeren als Gernot Rohr trainiert. Ja, OK, der Name war mir auch nicht ganz so geläufig. Aber u.a. Berti Vogts war da ja auch schon Trainer…
- Die Schweiz? Sowohl Uli Stielike als auch Ottmar Hitzfeld brachten den Eidgenossen deutsche Fussball-Weisheiten nahe
- Der Stielike war gar auch Nationaltrainer in Südkorea
- Tunesiens Trainer hat immerhin mal bei Hannover 96 gespielt
- Der Senegal wurde mal von Peter Schnittger trainiert, auch wenn es schon etwas länger her ist (1999-2000)
Dazu kommen solche Verflechtungen wie „der aktuelle Trainer von Iran (ein Portugiese) hat seinerzeit Christian Ronaldo als Talent entdeckt und nach ManU geschickt“ und wenn man dann noch recherchieren würde, welche jetzigen Nationaltrainer in deren Spieler-Zeit gemeinsam mit deutschen Spielern wo auch immer gemeinsam im Team gewesen wären, während man sich bewusst macht, wie viele teilnehmende Spieler der WM 2018 in der deutschen Bundesliga spielen (selbst vom HSV sind drei Leute dabei!) dann wäre es offenbart:
Das haben wir davon! Auf einmal spielt Marokko gegen Spanien unentschieden, Island schafft das gleiche gegen Argentinien, Schweiz gegen Brasilien. Die Schweden machen es den Deutschen schwer, die Australier den Dänen und Japan gewinnt gar gegen Kolumbien, während der Senegal die Polen rauskickt.
Für die Zuschauer ist es natürlich spannend wie nie zuvor, aber will man das immer?!?
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