Wenn man das erste mal vor einem frischen Server steht, dann hat man ja das Problem, dass ohne weiteres kein FTP-Zugang zur Verfügung steht. Man kann also nicht eben schnell beliebige Software draufladen. Ich bin folgenden Weg gegangen:
- ISPconfig auf meinen Mac runterladen
- Die Datei schon mal entzippen, so dass man nur noch ein *.tar hat (muss nicht zwingend, aber der Safari macht das automatisch)
- Nun habe ich die Datei umbenannt, damit die Eingaben einfacher werden (z.B. ispc.tar)
- Jetzt wieder die Datei per FTP auf eine vorhandene Homepage-Instanz geladen
- Auf dem VServer an der Konsole wird die Datei mit „wget“ geladen: wget http://meineHP.de/ispc.tar
- mit tar -xf ispc.tar entpacken. Wenn es noch gezippt ist, dann tar -xzf ispc.tar.gz
- dann mit cd ispconfig_install/install in den entsprechenden Ordner wechseln (cd = change directory)
- dort findet sich eine install.php, kann man z.B. mit ls (list) überprüfen
- diese kann man mit php install.php ausführen und schauen, was passiert bzw. den Angaben folgen
Oh, Moment, da fällt mir was ein! Wie ich las, braucht ISPConfig die bash als Shell, und die bin ich auch gewohnt. In der Anleitung zum perfekten Server stehts. Ab Seite 3, Punkt 7 der Anleitung könnt ihr bei einem vorkonfigurierten VServer loslegen. Punkt 7 erklärt, wie man sein System updatet und das sollte man auch immer mal machen, ehrlich (fertig installiert weist ISPconfig einen aber auch auf Updates hin).
Bei Punkt 8 kommt dann der Wechsel der Shell von dash auf bash. Macht das so, auch wenn ihr nicht wisst, was das bedeutet. Grob gesagt ist die Shell die Software, die ihr im Terminal sehen könnt und mit der ihr euch durch das System bewegt. Es gibt verschiedene Softwarepakete, um eine Shell anzubieten, wie z.B. die genannten dash und bash. Jede hat seine Vor- und Nachteile. Als Anfänger ist man mit der bash aber immer auf der richtigen Seite. So eine Shell kann ganz tolle Sachen! Zum Beispiel oben in der Liste, Punkt 7: Ihr müsst nur cd isp eingeben und die Tab-Taste drücken, dann ergänzt die Shell automatisch den Namen (soweit er einmalig ist) bis ispconfig_install. Wenn man damit umgehen kann, dann erspart man sich viel Arbeit.
Wenn ihr nun die Anleitung zum perfekten Server offen habt, dann könnt ihr dieser auch weiter folgen. Sie macht das viel besser als ich das je schreiben könnte. Ich selbst habe bei der Anleitung nur einige Punkte ausgelassen, die ich nicht brauchte (z.B. Dovecot), aber ich habe ja auch schon etwas Erfahrung. Im Zweifel einfach alles machen! In der genannten Anleitung wird ISPconfig unter Punkt 20 übrigens auch per wget geholt, aber direkt von deren Server.
Es gibt übrigens ausser dem oben beschriebenen noch viele weitere Wege, Dateien auf den Server zu bekommen. Einige sind sogar einfacher, wenn man sich auskennt. Eine der umständlicheren, aber irgendwie coolen Methoden ist: lynx http://ispconfig.de
„lynx“ ist ein textbasierender Webbrowser, der im Konsolenfenster läuft und über die Tastatur gesteuert wird (mc und lynx-like motion, ihr erinnert euch?). Damit könnte man sich zum Downloadlink durchhangeln und die Datei so auf den Server bekommen 🙂
Dieses ganze SSH- und Konsolen-Gehampel mag für den Einsteiger verwirrend sein, aber die Textkonsole ist ein mächtiges Werkzeug. Und mit den wenigen Dingen, die ich hier und in den anderen Artikeln beschrieben habe, kommt man schon ganz schön weit auf einem Linux-System. Wenn ihr dann noch Sachen wie ls -l,cat, df -m, find, grep, chmod, chown etc. kennenlernt, dann seit ihr schon die reinsten Linux-Freaks und könnt damit angeben! Gebt doch mal ein: cat /proc/cpuinfo (oder /meminfo). cat listet den Inhalt von Dateien auf den Bildschirm.
Im Ernst: Ich muddel zwar schon lange mit Linux rum, aber nicht oft. So mache ich dann immer wieder mal den Fehler, Dinge als root zu bearbeiten und wundere mich, das danach irgendwas nicht funktioniert. Der Grund ist dann meist, dass die Benutzerrechte der Datei auf root gewechselt sind und ein anderer Benutzer (z.B. www-data bei einem Webserver) diese Datei nicht mehr lesen oder schreiben darf. Da hilft dann ein chown -cR andererNutzer *.* (change owner) gut weiter. Und weiss man gerade nicht mehr genau, was man machen muss, dann hilft man chown oder gar http://wiki.ubuntuusers.de/chown
- 0
- 0
- 0