„Auto fängt mit Au! an und hört mit oh! auf“, sagt meine Mutter immer. Ich besitze u.a. einen Renault Megane (Kombi), Baujahr 1999. Seit 2006 habe ich den und ich hätte nie gedacht, dass ich einen Franzosen so lange fahren werde. Weil ich ihn so lange fahre, hat der sich richtig bezahlt gemacht. Ausser den üblichen Reperaturen war nix, vielleicht noch die beiden Drehstabfedern hinten, die nacheinander ausgetauscht werden mussten (einmal hatte ich ihn aber auch extrem beladen; Hannes seinen Renntrecker auf den Anhänger und meinen hinten drin, plus Geraffel). Seit langer Zeit fahre ich mit ihm täglich zur Arbeit nach Westerstede: 27km hin und wieder zurück. Und weil ich immer fein vor mich hineiere und selten über 100 km/h gehe (nie über 4000 U/min, schon gar nicht mit Anhänger! Denkt an die kleinen Lager im Motor, das ist nur ein 1,4L, wenn auch 16V), ist der Durchschnittsverbrauch mittlerweile bei 5,8 Litern angekommen. Als ich ihn kaufte zeigte der Bordcomputer locker 2 Liter mehr. Ausserdem hat er einen grossen Laderaum, die Sitzbänke kann man so weit runterklappen, dass der Boden eben ist (gut zum Schlafen, hab ich bei Rasenmäherrennen oft gemacht), man bekommt ein ganzes Fahrrad am Stück hinein und mit der Anhängerkupplung hab ich sowohl Rasenmäher, Renntrecker, Wohnwagen, Anhänger mit Müll oder Grünzeug als auch mein Boot durch die Gegend gezogen. Ich pflege ihn kaum, mache ihn fast nie sauber und die Ölwanne leckt seit langem so ein gaaanz wenig. Und aber immer kam er so über den TÜV. Einmal musste ich 3,50 nachbezahlen, weil bei der Abnahme zwei Leuchten (Nummernschild und so) nicht gingen und das noch mal von mir vorgeführt werden musste. Der Peter hat auch mal den Abgaskrümmer geschweisst, ohne Ausbau!, weil da ein Riss war und ASU nicht mal mehr mit tricksen ging… coole Sache.
Was mich aber seit ca. 2 Jahren stört: Ab und zu springt er einfach nicht an. Man muss dann warten, probieren, warten… irgendwann springt er dann doch an. Einige Male sprang er erst nach 20 Minuten und mehr an. Weil einen das natürlich nervt (mal gings so, mal beim dritten mal, mal eben nicht) suchte ich im Netz nach Lösungen. Schnell wird man fündig: Die Renaults dieser Generation haben ein Problem mit der Wegfahrsperre, egal ob Megane, Clio oder Scenic. Die abenteuerlichsten Geschichten und Lösungen schwirren durchs Netz: Mal soll man die Batterie des Schlüssels erneuern, mal das ganze Steuergerät tauschen (es gibt da einen, da kann man seines hinschicken und er entfernt die WFS), mal muss man nur im richtigen Moment das richtige Kabel durchschneiden und man hat für immer Ruhe. Mein „Trick“ war stets: Immer, wenn er nicht ansprang, dann verriegelte ich die Türen über die ZV im Schlüssel und öffnete wieder und ziemlich oft sprang er dann beim dritten mal an. Wenn das nicht ging, gab ich dem Wetter die Schuld: Es war zu heiss oder zu feucht oder beides.
Mein neuer Tipp: Vergesst das Gehampel mit der WFS! Eine weitere Suche im Internet brachte mich auf eine Seite, die ich vorher nie gefunden habe, obwohl die Informationen dort schon seit mindestens 2010 stehen sollen: Klick hier!
Das ganze Geheimnis: Es gibt bei den Renaults einen so genannten OT-Geber, der selbst für Laien einfach zu finden und auszubauen ist. Zwei Schrauben (10er Nuss) muss man lösen, dann noch den Stecker von den Kontakten abziehen und man hat ihn in der Hand.
Man kann ihn auch im eingebauten Zustand einfach finden, indem man von der Fahrerseite aus in den Motorraum guckt, dort wo Motor und Getriebe zusammen kommen. Er ist einfach über eine Öffnung geschraubt, darüber laufen ein paar Schläuche wegen Luftfilter etc.. Dieser Geber ist offenbar magnetisch, denn es sammeln sich Späne vorn an dem kleinen Nippel. Das waren bei meinem echt nicht viel und ich konnte die mit einem Lappen runterwischen. Als der Geber wieder sauber war, baute ich ihn wieder ein und dachte: „das solls gewesen sein???“. Es soll auch Fälle geben, wo dieser Geber defekt ist und getauscht werden muss, Kosten ca. 30-40,- Euro. Das wäre es mir wert gewesen…
Nun ist das über eine Woche her, ich habe den Wagen schon zig Dutzend mal gestartet und immmmer ging es seit dem einfach so, auf Schlag: Schlüssel drehen und brumm. Unglaublich, nix Wegfahrsperre. Das Reinigen des Gebers dauerte wirklich nur wenige Minuten samt Aus- und Einbau und das war alles. Und ich war kurz davor, den Wagen entweder zum Händler zu fahren oder gleich zu verschrotten….
Nun muss der Renault nur noch diesen August einmal übern TÜV. Ich bin guter Dinge, hat er doch gerade erst die 200.000 überschritten (siehe oben.
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Tja, klingt gut. So wuenscht man sich das…. ich selbst fahre ja einen VW Passat 3C, in dieser x-ten Generation haben sie es geschafft solche Bugs so effektiv zu verstecken das einem direkt der Wuergereiz beim Besuch des Schraubers oder des „Freundlichen“ einsetzt.
Noch ist er nicht übern TÜV 😉