Aussernet.

Mein erster Gedanke war, diesen Artikel folgendermassen zu nennen: „Wie die ungeduldige Ehefrau dem Weltretter zuvor gekommen ist“. Aber einige Details liessen mich darüber nachdenken und der Titel wurde im Geiste immer länger statt kürzer. Und wir wissen doch: In der Kürze liegt die Kraft.

Es ist jetzt ca. drei Wochen her, dass ich mich um unseren teildefekten Haartrockner kümmerte: Klick. Und ich weiss nun: es lag nicht am Schalter, es war im Grunde viel banaler: Kabelbruch, ganz nahe an der Zugentlastung. Und das war so gebrochen, dass da je nach Position doch Strom durchging. Entdeckt hatte ich das mehr aus Ratlosigkeit, weil ich nach dem zweiten Aufschrauben immer noch nix fand. Die Schalter schalteten, ich konnte auch durch Messung den Durchfluss bestätigen. Beim Grübeln schaute ich so auf das aus dem Gehäuse führende Kabel und sah einen winzigen Knick. Hm. Da ich eh nicht weiter wusste: Lötkolben her und die Leitung entlötet. Das war gar nicht so einfach, denn die waren wirklich solide und mit viel Zinn fest und die anderen Kabel an der Schalterplatine waren sehr kurz, so dass ich das nicht richtig hindrehen konnte. Also durchatmen, mit den Lippen abwechselnd Grinse- und Kussmund gemacht und solange erhitzt, bis das Kabel lose war. Mit der losen Leitung wars einfach: Jeweils an den einzelnen Adern ziehen und schon kam ein Ende raus. Also habe ich alles gekürzt, die Enden Abisoliert, die Leitung wieder angelötet (was genauso doof ging wie das lösen). Nun nur noch alles routiniert zusammenbauen und testen: An, aus, an, aus, wackeln, an, aus: Funktioniert!

Und was antwortet die Ehefrau, als sie meine neuesten Erkenntnisse erfuhr? „Ich hab schon einen neuen bestellt“.
Dabei habe ich sogar noch den Vorgänger vom jetzigen spontanen Altgerät in der Garage liegen und der funktioniert auch noch. Naja, dann haben wir in Zukunft keine Sorgen, unsere Haare trocken zu kriegen….