Mit Reissverschluss meine ich in diesem Fall nicht die Reihen von Zähnen. Denn wenn da was kaputt ist, dann weiß ich je nach Schaden auch nicht weiter. Ganz selten mal kann man mit einer Zange die Zähne oder den Schieber wieder „in Linie“ biegen, damit das wieder geschmeidig läuft. Aber ganz sicher wird bald ein Zahn rausfallen oder der Schieber zerbrechen und dann geht nix mehr. Doch es gibt noch was anderes, das an einem Reissverschluss kaputt gehen kann.
Ich rede vom „Anfasser“, welcher offiziell Schiebergriff genannt wird. Ich weiss nicht, ob es an meinen groben Handwerkerfingern liegt oder an der mangelnden Qualität: Immer wieder mal passiert es mir, dass dieser Griff abbricht, verloren geht. Dann hat man einen Reissverschluss, der technisch noch einwandfrei funktioniert, aber man kann ihn nicht bedienen. Hier kommt meine Bastellösung ins Spiel. Als Beispiel dient aus aktuellem Anlass mein Winterschuh. Der hat an der Seite einen Reissverschluss und der schmale Griff war abgebrochen. Was tun? Man kann natürlich einfach ein Stück Schnur etc. durchziehen und verknoten. Doch das hat sich in der Bedienung für mich als zu fummelig rausgestellt. Ich mache das so:
Als erstes wird eine passende Büroklammer gesucht und diese am Schieber durchgezogen:
Auf dem Bild kann man erkennen, dass noch ein Rest vom alten Griff am Schieber sitzt. Eigentlich hätte ich den entfernen sollen und die Büroklammer direkt durch die solidere Öse am Schieber ziehen. Ich hatte aber keinen Bock dazu 😉
Anschliessend sollte man den Draht etwas verdrillen, je nach Kraft in den Fingern damit oder mit einer Spitzzange. Denn wenn man das nicht macht, dann zieht man irgendwann den Draht aus seiner Form (zumindest mir ist das schon passiert) statt den Verschluss rauf und runter.
Apropos Spitzzange:
Solch ein kleines Werkzeugset kann ich jedem empfehlen, der zuhause gerne „mal eben“ was fixen will. Man kommt mit dieser übersichtlichen Auswahl erstaunlich weit. Es ist zwar keine sehr hohe Qualität und Langlebigkeit, aber man will damit ja auch keinen Panzer reparieren. Und so ein Set kostet nur wenige Euro. Meines ist bestimmt schon…. 20 Jahre alt? Nee, schon älter, glaubich.
Jetzt kommt auch schon das Finale der schnellen Reparatur, aber erstmal kommt das nächste Set ins Spiel.
Dieses Schrumpfschlauch-Sortiment fand ich bei Lidl, ganz sicher gibt es das auch bei den anderen Discountern dann und wann. Eigentlich sind Schrumpfschläuche für die Isolation und Abdichtung von Elektrokabeln gedacht, aber man kann sie natürlich auch für andere Zwecke verwenden, z.B. um Seil-Enden oder Schnürsenkel etc. am Ausfransen zu hindern. Heute machten wir damit noch was anderes: Wir stülpen ein passendes Stück Schlauch (ggf. in der gewünschten Farbe) über die verdrillte Büroklammer. Das darf dann ruhig knapp und eng passen. Um so besser hält alles später. Leider war mein Foto davon unscharf geworden, deswegen kommt jetzt das Bild vom Schritt danach:
Denn wenn man den Schrumpfschlauch erhitzt, dann macht er das, was sein Name aussagt: Er zieht sich zusammen. Wenn ihr zum Erhitzen einen Fön verwendet, dann vermeidet ihr Russablagerungen, wie sie durch ein Feuerzeug mit offener Flamme entstehen können 😉
Fertig und funktional: Nun kann man den Reissverschluss wieder verwenden!
(Für eine eventuell hübschere Lösung müsst ihr wo anders suchen, bei mir gilt nach wie vor: WMF (=Works for me))
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Ha. Ich habe das gleiche Werkzeugset und meines sollte genauso alt sein. Aber mein Gehäuse ist leider kaputt, es sind jetzt zwei Einzelteile.