Eigentlich sollte das hier nur ein Shorty werden, weil ich neulich bei einer Meldung im Radio spontan dachte: „Ist es wirklich so weit gekommen, dass man mittlerweile eine App benötigt, um seinen Müll korrekt zu trennen?“ Aber irgendwie muss ich mehr dazu schreiben, weil ich mir nicht sicher bin, ob so ein Einzeiler genug aussagt.

Ich hörte also NDR1 oder NDR Info und es gab einen kleinen Beitrag übers Müll trennen. Ja, es gibt wohl mehrere Apps zum Thema, aber jetzt kommt natürlich der neuste Hype dazu. Ich zitiere mal den Beitrag (Klick):

Die richtige Mülltrennung überfordert viele Privathaushalte. Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, wie ein Wolfsburger Forschungsprojekt gerade erprobt.

Ein großer Teil des Berichts handelt darüber, wie die KI angelernt wird: Studenten machen von diversen Objekten rundum mehrere Bilder, für eine genaue Erkennung durch eine KI. Jetzt wieder ein Zitat aus dem Beitrag: „…und am Ende wird jedem Artikel im Idealfall genau ein Entsorgungsweg zugeschrieben“.
Und das ist der Punkt, an dem man erkennt, dass das „K“ in KI wesentlich aussagekräftiger ist als das „I“. Denn von einer schlauen „Intelligenz“ würde ich folgendes erwarten: Man nennt ihr die Regeln unserer Mülltrennung und dann zeigt man ihr diverse Objekte. Die KI entscheidet dann selbst auf Grund der Regeln, was wie wo entsorgt werden muss. Und zu Anfang, wo die Fehlerquote noch hoch ist (wie bei jedem, der was neues lernt), da wird sie halt korrigiert. Und zum Ende, wenn die KI fertig gelernt hat, dann sollte sie UNS sagen, was wo hineingehört. Oder wisst ihr Mülltrennungsexperten (das sind wir doch alle), wie z.B. eine „EC-Karte“ entsorgt wird?

Noch was zum Zitat oben: Ich glaube, die Privathaushalte sind nicht mit der richtigen Trennung überfordert, sie haben nur andere, wichtigere Sorgen als Müll. Und ich denke mir auch immer: Es kann sicher nicht schaden, wenn der Mensch seinen Müll vorsortiert, denn das sensibilisiert vielleicht auch ein wenig für den Umweltschutz (Ja, ich bin naiv), aber wo wir nun alle von KI sprechen: Es sollte doch heutzutage gar kein Problem mehr sein, den Abfall maschinell zu trennen? Und zwar viel korrekter als jeder Mensch? Wenn ich z.B. eine AA-Batterie in den gelben Sack werfe, dann kann es doch nicht so schwer sein, diese vom Rest zu trennen? Sie ist schwerer, magnetisch, reflektiert Strahlung anders als andere Wertstoffe und bestimmt gibt es noch mehr Unterscheidungen. Und ich wette, mit einer vernünftigen maschinellen Sortierstraße und guten Algorithmen (kann man von mir aus auch KI nennen) schafft man das im Durchschnitt besser als jeder Privathaushalt. Ach, das gibt es schon? Na denn…

  • 0
  • 1
  • 1

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert