Bei mir geht reparieren vor neu kaufen. Oder zumindest einmal aufschrauben reinschauen, bevor man was wegwirft. Und vielleicht kommt der ein oder andere von euch Lesern genau deswegen manchmal hier auf meinen Seiten vorbei, weil ich wieder an was neuem gefummelt habe. Jetzt ist es mal wieder so weit.

Meine Frau meldete aus dem Bad: Der Fön will nicht mehr! Notdürftig konnte sie sich helfen, in dem sie den Reisefön rauskramte. Ich schnappte mir das defekte Gerät und wollte bald mal schauen, ob ich irgendeinen offensichtlichen Fehler finden könnte. Kabel ab oder so. So beginnt schon gleich zu Anfang der spannendste Schritt: Wie geht der denn auf? Mit schneller Suche findet man von „hinten“ vier Vertiefungen, in denen sich Schrauben befinden. Ich weiss nicht, aus welchem Grund die Industrie das macht, aber wie fast schon erwartet waren da keine normalen Schraubenköpfe zu sehen sondern ein vertieftes Dreieck. Kein Kreuz, kein Schlitz, kein Inbus, kein Torx, ein Dreieck. Nun ist die Industrie so sparsam wie einfallsreich und diese Schrauben waren aus relativ weichem Material (für einen Schlosser). Und ich hatte hier einen Phasenprüfer, der war noch fast neu und dementsprechend war seine Spitze noch schön scharfkantig. Ich drücke ihn fest in die Dreiecksöffnung der Schrauben und er quetschte sich dort so rein, dass ich die Schrauben rausschrauben konnte.
Nun konnte ich aber das Griffteil trotzdem nicht einfach abnehmen. Irgendwo klemmte das noch fest. Behutsam zog und bog ich, setzte hier und da den Schraubenzieher in einen Spalt, aber es half alles nix. War da ein Zuhälter drin? Kurzerhand kramte ich meinen Akku-Dremel raus, wählte die kleine Trennscheibe und schnitt das Griffstückgehäuse ab. Ich wollte an die darunter liegenden Schalter und Kabel ran, eben durchmessen, ob und was da so ankommt. Eben durchmessen mit dem Multimeter. Verdammt, den hatte ich letztes mal schon gesucht? Wo war der bloß? Vor zwei Jahren hatte ich extra zwei neue, kleine gekauft und die aufs Segelboot gelegt (damals hatte ich zwei Segelyachten, andere Geschichte). Und wo war nun das große alte, „nur für zuhause“-Messgerät? Nicht zu finden. Nirgends nicht. Ich ging zur Internetseite mit dem anderen großen A, suchte dort ein günstiges Gerät und klickte „jetzt kaufen“. Und auch mit ohne Prime war das Teil schon zwei Tage später da… immer irre. Jetzt konnte ich messen, hauptsächlich auf Durchfluss. Es war alles gut. Hm. Wirklich kein Fehler zu finden. An den Motor kam ich nicht ran, das Gehäuse blieb weiterhin fest verschlossen. Ich prüfte die beiden Schalter auf Gängigkeit und feste Kontakte und baute alles wieder zusammen. Auf dem Foto oben kann man vielleicht das Panzertape sehen, welches den Dremelspalt abdeckt und dort alles zusammenhält. Stecker rein: Fönt! Wie eh und je. Fein. Warum auch immer.

Doof nur, dass meine Frau heute meldete, dass der wieder nicht geht. Ist der Fön vielleicht etwas unterwürfig? Denn als ich ihn in die Hand nahm, da ging er wieder einwandfrei… seltsam. Immerhin habe ich nun wieder ein Multimeter hier und ich weiss geeenau, wo ich es hingepackt habe.

Nachtrag:
Es scheint am Schalter zu liegen. Wenn man den kräftiger drückt (was ich wohl eher mache als meine zarte Ehefrau), dann geht er. Das sind bestimmt nur so Reib- bzw Schleifkontakte? Wenns gar nicht mehr geht, dann schaue ich noch mal rein. Ist jetzt ja ein reparaturfreundlicher Zugang vorhanden 😉

  • 0
  • 0
  • 0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert