Nur um folgendes fest zu halten, wollte ich heute unbedingt hier was schreiben: Es ist so tolles, warmes, sommerliches Wetter, wie man es sich für den ersten Mai nur wünschen kann!

Gestern Abend improvisierten wir (eine Freundin und ich, Angela ist segeln bei Mallorca) aus einem Paddel, zwei Servietten sowie frisch geschnittenen Zweigen aus dem Garten (Seltsamerweise habe ich auf 1100qm keine einzige Birke mehr) einen Maibaum, stellten ihn auf der Terasse auf und machten uns einen schönen Abend. Bis 2:00 Uhr morgens saßen wir da, mit Grillen, Bierchen und Schnacken. Heute Morgen um acht war ich wieder wach. Einfach so. Also begann ich den Tag und räumte in aller Ruhe auf: Grill reinigen, Maibaum „zurückbauen“, Spülmaschine einräumen usw. Irgendwann konnte ich mich wieder auf die Terasse setzen und sowohl den freien Tag als auch die Sonne genießen. Ich saß einfach dort und blickte gerade aus, in den Garten. Siehe Bild oben. Und dann musste ich (wiedermal) einiges feststellen. Zusammengefasst: Ich habe einen Seglergarten. Zwar gibt es immer was zu tun, aber es kamen bei mir so in der Sonne dösend auf diesen nur wenige Meter breiten Streifen schauend ein paar Warums auf:
Warum hängt dort eigentlich noch die Satellitenschüssel, obwohl wir seit Jahren THS/ Entertain/ Magenta /wasauchimmerTelekomIPTV haben. Da fällt mir ein: Sogar der Sat-Receiver steht noch im Wohnzimmer. Ob wohl noch ungeschaute Aufnahmen auf der Festplatte sind? Kann man sowas noch verkaufen?
Warum ist der kleine Geräteschuppen so überwuchert und wird nicht freigeschnitten? Das wird von Jahr zu Jahr nicht besser…
Warum steht die alte Gartenpumpe da noch fast im Weg? Die war eigentlich Deko am fast zugeschütteten Goldfischteich (noch ein Warum) und ich hatte da mal eine kleine Solarpumpe reingebaut. War ganz niedlich, könnte ich eigentlich mal mit einem Kübel wieder nett in Betrieb nehmen… irgendwann.
Warum ist die Zinkwanne, wo die Petersilie wuchert, voller Gerümpel? Die anderen Jahre hatte ich da immer Tomaten angepflanzt, aber wenn wir segeln kann ich die nicht giessen und aus meinem SolarGiessAutomaten ist bisher nichts geworden.
Warum haben wir den Baum dahinten so groß werden lassen? Das war mal ein dürrer Zweig im Hühnerauslauf, wo die Viecher immer die Blätter abfrassen und der das niemals überleben würde.
Warum wuchern die Büsche am linken Rand so sehr, dass man den eigentlichen Gehweg darunter gar nicht mehr sieht und nutzen kann?
Warum steht der Teekessel rechts auf dem ungenutzten Regal da noch? Der ist vom alten Boot und hat ein Loch… auch Deko oder Müll? Das ist nicht der Kessel, mit dem ich mal Schnaps gebrannt habe (Klick).

Und und und… das reinste Wimmelbild. Und aber das sind alles Dinge, die ich eigentlich immer auf einer imaginären Liste im Kopf habe, aber wunderbar verdrängen bzw. nach „irgendwann“ schieben kann. Wie gesagt: Ein Seglergarten, was solls. Mir gefällt es eigentlich wie es ist, nicht so steril wie in einem Baumarkt-Prospekt und wenn man so fein in der Sonne sitzt, dann ist das eh alles nicht so wichtig… und irgendwann schmeissen wir auch mal was weg (oder ich verwurste das für eine „tolle“ Idee).

2 Replies to “Die Sonne bringt es ans Licht”

  1. Kenn‘ ich, im Unternehmen heißt das betriebsblind. Da war z.B. die Tür im Keller, die nur zuging, wenn man sie angehoben hat. Jahrelang. Bis wir auf die Idee kamen, die Tür neu zu machen, die dann völlig unnötigerweise noch wochenlang von mir angehoben wurde. 🙂

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