Der ein oder andere wird in diesen Tagen vermutlich leise fluchen, vermehrt warme Getränke zu sich nehmen, mehrere Socken übereinander tragen und vielleicht draußen spüren, wie die Kälte langsam durch die Handschuhe dringt und einem die wohlige Wärme entzieht. Deswegen möchte ich euch kurz einen physikalischen Abriss geben, der rein theoretisch dazu führt, diesen bitteren Frost als Wärme wahrzunehmen.
Denn physikalisch betrachtet ist es ganz einfach: Es gibt keine Kältestrahlen, keinen Frost: Es gibt nur Wärme. Und wenn eben sehr wenig davon da ist, dann nehmen wir das als Kälte wahr, minimal Null Kelvin. Um mal ganz elementar und universell zu werden: Alles ist nur Energie, in diesem Fall thermische Energie. Zur weiteren Erhellung: Es gibt noch mechanische Energie, elektrische Energie, Kernenergie usw. Aber alle, ausnahmslos alle, sind eng verbunden mit der thermischen Energie: Fast schon magisch.
Ihr erinnert euch vielleicht noch an den so genannten Energieerhaltungssatz? Sinngemäß: Energie geht nie verloren, sie wird nur umgewandelt (in einem geschlossenen System). Und meistens ist das Endprodukt Wärme, ob gewollt oder nicht. Hier sei als Beispiel der Verbrennungsmotor (im Auto) genannt, wo allein 60% der (chemischen) Energie aus dem Kraftstoff in Wärme umgewandelt wird (20% kommt bei den Reifen an, dort geht dann noch einiges wegen Reibung und Windwiderstand weg. Der kleine Rest ist für den Vortrieb (Eine Bremsung wandelt dann die letzten 5% auch noch in Wärme um)). Das zu wissen ist gar nicht mehr cool, aus anderen Gründen… Unwissen ist halt ein Segen. Aber wir wollen nicht abschweifen sondern uns warme Gedanken machen 😉
Wenn man also merkt, wie die Kälte durch die warmen Klamotten bis zum Körper durchdringt, dann merkt man eigentlich genau das Gegenteil: Wärme-Energie wird dem Körper entzogen, wird weniger. Sie verlässt uns durch die dicken Klamotten. Deswegen ziehe ich bei dem sehr wenig warmen Wetter auch eine Regenhose an, wenn ich Fahrrad fahre, denn diese hält die Wärme an den Beinen. Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen, aber Wärme zu reflektieren statt zu stauen (dämmen durch Wolle etc.) kann auch sehr effektiv sein! In welcher Form diese Energie dann unterwegs ist, kann uns dabei erstmal egal sein: Sind es Wärme-Wellen oder Wärme-Teilchen? Oder ist es noch ganz anders? Darüber reden wir vielleicht später…
Und ganz am Rande: Man kann sich gar nicht vorstellen, wie „kalt“ es im Universum ist. Da sind hier die momentanen ca. 270 Kelvin doch absolut erträglich.
(Ursprünglich wollte ich noch die „modernen“ Wärmepumpen erwähnen, aber dann rege ich mich nur auf…)