Neulich stöberte ich dummerweise wieder durch meine Bücherwunschliste. Und weil ich es in letzter Zeit (Corona hat so vieles kaputt gemacht) nicht mehr auf Flohmärkte geschafft habe, schaue ich dann immer wieder mal beim ehemaligen Online-Buchverkäufer, ob dort passend gebrauchte Exemplare angeboten werden.

„Ehemaliger Online-Buchverkäufer“ deswegen, weil Amazon ja mal rein mit Büchern anfing. Nach „Gebraucht“ schaue ich deswegen, weil viele meiner begehrten Bücher echt dicke Sachbuch-Schinken sind, die entsprechend hochpreisig sind. Da spart man schnell mal 10 Euro und mehr! Vorbei sind übrigens die Zeiten, wo dort das ein oder andere gebrauchte Buch für wenige Cent angeboten wurde. Ich hätte mal so eine Rechnung aufbewahren sollen.
Und „dummerweise“, weil ich eigentlich immer irgend ein Buch finde, welches ich auf einmal un-be-dingt haben muss. Und jedesmal danach nehme ich mir ganz fest vor, dass nun erstmal Schluß sei. Warum? Viele Leseratten unter euch werden es wissen, weil es sicher vielen ähnlich geht: Man kommt nicht gegen an! Da legt man sich ein, zwei Bücher auf einen Haufen, weil man die un-be-dingt als nächstes lesen will. Meistens passieren dann zwei, nein sogar drei Ereignisse:

  1. aus dem Haufen wird ein Stapel, weil sich Bücher „logisch“ dazu gesellen
  2. zwischen dem ersten und dem zweiten rutscht noch ein drittes Buch, welches man vorher liest
  3. wieso hat man auf einmal keine Zeit mehr zum lesen?

So, um nun wieder einen Bogen zum Titel dieser Ausführungen zu bekommen: Ich surfe so durch die Bücher-Angebote und finde eines, das ich gar nicht suchte: Sextant: Die Vermessung der Meere. Da ich u.a. ein leidenschaftlicher Segler bin (Inselhopser, kein Regatta-Racer), springt mich so ein Titel natürlich an. Zumal ich aus diverser maritimer Literatur schon einiges über die Geschichte der Navigation erfahren habe. Aber der Preis war mir dann doch etwas zu hoch: 16,- neu, gebraucht knapp 9,- Euro, dann zzgl. 3 Euro Versand. Zumal mein Stapel das „eigentlich ja sowieso“ nicht zulässt. Also stöbere ich weiter. Und was werfen die mir da in den Blickwinkel? Längengrad – Die wahre Geschichte eines einsamen Genies, welches das größte wissenschaftliche Problem seiner Zeit löste.
Herrje, wie verlockend! Damit verhält es sich ähnlich wie mit dem Sextanten: Ich weiß im Grunde, worum es geht, aber ich würde es gerne detaillierter erfahren (ähnlich wars, als ich un-be-dingt Magellan lesen musste; und es war gut). Und weil die mich gnadenlos locken wollen, boten sie es (gebraucht) für nur 1,87 Euro an! Ich überflog die Rezensionen, wie ich es stets zu tun pflege (und sie sind i.d.R. wirklich hilfreich) und dachte gleich: Das muss ich haben! Auch hier waren wieder 3 Euro Versandkosten fällig, aber Moment: Medimops; das war doch der gleiche Anbieter wie bei dem anderen Buch? Würde ich da nicht drei Euro sparen können? Pustekuchen, das ist pro Objekt fällig. So wären das für beide Bücher insgesamt knapp 16 Euro gewesen. Nö. Pfiffig (gierig?) wie ich bin, ging ich direkt auf die Medimops-Webseite und suchte da nach den beiden Exemplaren. Und in der Tat fand ich die dort auch, allerdings eeetwas teurererer angeboten. Aaaber die nehmen dort nur einmalig 1,99 Euro (Auf keinen Fall 1,99,-! Darüber muss ich auch noch dringend ausspeichern) Versandkosten. In Summe spare ich also über zwei Euro!!1! Kurz habe ich im Kopf hin und her überlegt und bin zum gleichen Ergebnis wie so viele andere Süchtige gekommen, wenn die Verlockung die Begierde erfüllen kann: Das geht doch! *Zack*, bezahlt und bestellt.

Nun denke ich über die Eröffnung eines weiteren Stapels nach. Und – ganz ernsthaft: Brauchen wir den Fernseher wirklich noch? (Aber auch darüber kann ich eigentlich mal einen eigenen Beitrag schreiben)

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