Seid ehrlich, Leute: Keiner mag diese Wortkonstrukte und Sprach-Ungeheuer, die künstlich generiert(!) den Sprachgebrauch verbiegen, um eine Art Fairness bezüglich der biologischen Geschlechter herzustellen: „Zeitgemäß“ Gendern.
Aber ich sehe gerne ein, dass man ja mal drüber nachdenken kann, wie man die deutsche Sprache in diesem Punkt zukünftig „besser“ machen kann, ohne das, was wir haben, zu verschandeln. Und ich habe da eine passende Idee und weiss nur noch nicht, wie ich sie verständlich und überzeugend unters Volk bringen soll. Ich schreib jetzt einfach mal los:
Wir haben i.d.R. eine Bezeichnung für alles, die „von Natur aus“ männlich formuliert ist: Der Lehrer, der Wirt, der Pastor. Soll es eine weibliche Person beschreiben, so hängt man einfach ein „-in“ an und verwendet natürlich den passenden Artikel: Die Lehrerin.
Beim Plural ist es so, dass es eh immer „die“ sind. Klingt weiblich und klingt auch nicht schlimm. Je nach Wort gibt es für den Plural noch anpassende Endungen: Die Wirte, die Pastoren.
Und scheinbar gibt es Menschen, die genau das unfair finden? Oder habe ich das falsch verstanden? Vermutlich, denn nach meinem Empfinden sind mit „die Wirte“ immer alle gemeint, ob Pimmel oder nicht. Da soll „die Wirt:innen“ besser sein? Allein die notwendige Sprachpause im Wort nervt doch schon und erhöht nicht das Verständnis (weil es sicherlich auch vom eigentlichen Kern des Satzes ablenkt).
Hier also mein Vorschlag:
Es bleibt bei den allgemeinen Bezeichnungen, wenn ohne Geschlechtsbezug Alle gemeint sind, besonders bei der Mehrzahl, welche eh schon vom Genus her weiblich ist („die Bäume“). Wir müssten uns netterweise angewöhnen, die Wahl der Artikel flexibler zu handhaben: Wenn es um den Lehrer geht, weiss man nicht, ob es Mann oder Frau ist. Der Wirt (oder eben die Wirt, wenn jemand das so will) ist auch nur eine Berufsbezeichnung ohne direkten Geschlechtsbezug, denn mein Vorschlag greift auf einer anderen Ebene.
Statt nur der Endung „-in“ für die weibliche Form gibt es – absolut fair für alle Seiten – nun auch die Endung „-er“ für die männliche Form: Der Lehrerer, der Wirter, der Pastorer neben den schon bekannten: die Lehrerin, die Wirtin, die Pastorin.
Ist eine solche Endung (-in/-er) nicht vorhanden, dann ist das Geschlecht eben unspezifisch! Was ja auch gut so ist, denn es kommt ja meist nicht darauf an.
Und ja: Es gibt bestimmt Begriffe, die hier aus der Reihe schlagen. Aber das muss dann ja kein negativer Bescheid für die Idee an sich sein sondern, wie so oft: Eine Herausforderung, die wir meistern werden!
Sicher dauert es mehr als eine Generation, bevor das allgemeiner Sprachgebrauch ist, aber dafür ist es viel natürlicher als diese erzwungenen sperrigen Sprechbrems:Innen, die nur für Politiker vor einer Wahl und Menschen mit einem merkwürdigen Geltungsbedürfnis Bedeutung haben.