Nachtrag vorne weg:
Beim späteren, erneuten Lesen dieses Artikels bin ich der Meinung, ich habe das alles etwas wirr geschrieben und formuliert. Aber ich lasse es mal so. Musste wohl raus. Ansonsten scrollt ganz nach unten auf der Seite und wählt einen der Nachbar-Artikel…
Wenn man regelmässig die Nachrichten hört, dann kann man schon schlechte Laune bekommen. Tod und Elend, Hass und Rache, schlimme Unfälle und Katastrophen. Aber könnte man diese Nachrichten nicht positiver formulieren?
Mal ein Beispiel: Amoklauf in Icks mit 21 Toten.
Die gute Nachricht: Der Amokläufer wurde gefasst, er kann keinen weiteren Schaden anrichten!
Aber aus welcher Sicht sind das gute Nachrichten? Aus Sicht der Allgemeinheit, der Gesellschaft, des Durchschnittsmenschen? Passt mal auf: Der, ähm, internationale Verband der Amokläufer würde vielleicht berichten: „über 20 Tote, bevor unser geschätztes Mitglied aufgehalten werden konnte!“ Der Waffenhersteller könnte berichten: „So viele Treffer mit dieser kleinen, handlichen Waffe und nur zwei Magazine benötigt!“
Das sind doch gute Nachrichten! Sind es?
Fieser Gedanke von mir? Ich schaue halt über den Tellerrand, betrachte alle Seiten und gehe nicht davon aus, dass allein meine moralischen und rechtlichen Vorstellungen die einzig Wahren und Richtigen seien. Viele Menschen verstehen das nicht und müssen irgendwie zwingend polarisieren, um damit ihre eigene „Meinung“ zu vertreten. Selbst wenn man sich zur Not Argumente ausdenken (also lügen) muss. Hauptsache, der Gegenüber hat nicht recht. Ich erlebe oft, dass ich nicht mal ausreden kann und mir irgend eine abgedroschene Phrase oder unvollständige Stammtischweisheit anhören muss.
„Der internationale Verband der Amokläufer fordert mehr Rechte, vielleicht eine Quotenregelung etc. und kündigt Gesprächswillen (ggf. mit Waffengewalt erzwungen) an.“
„Die Waffenhersteller verlangen von jedem solchen Tatort stets eine genaue Analyse der Treffer, ballistischen Flugbahnen und Munitionsverbrauch, um diese Daten u.a. Bei Verhandlungen mit dem Militärs über neue Waffeneinkäufe nutzen zu können.“
Aber wie schnell wären Talkshows vorbei, wenn die unterschiedlichen Fronten auf einander treffen und plötzlich der eine sagt: „Also, das Argument hat mich überzeugt, ich bin nun deiner Meinung und alles, was ich bisher annahm, war falsch. Lass uns ein Bier trinken gehen, wir sind hier fertig!“
Fazit? Nachrichten sind nicht das, was so passiert sondern das, was berichtet wird. Das ist vermutlich nicht jedem klar. Doch ich freue mich immer, wenn ich Menschen begegne, die mit weniger Scheuklappen als üblich durchs Leben gehen (auch wenn das Leben dadurch manchmal unbequemer wird).
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