Neulich habe ich im Podcast der Zeitzeichen von Emil Berliner erfahren. Da war ich einigermassen baff, als ich erfahren musste, dieser hat das Grammophon erfunden!? Ich war immer der Meinung, Edison hätte seine Wachswalze mit allem Pipapo erfunden und der Plattenspieler wäre „einfach nur“ die logische Weiterentwicklung von Edison. Von wegen, ein Deutscher wars. Und in dem viertelstündigen Zeitzeichen-Bericht erfährt der Hörer kompakt und kurzweilig, wie es dazu kam (Diese Podcastreihe ist sowieso immer sehr interessant, aber das ist ein anderes Thema). Eine ganz nebensächliche Ursache auf dem Weg zu dieser entscheidenden Erfindung war (Zitat aus Wikipedia):
Er wanderte 1870 als junger Mann in die USA aus, um der Einberufung zum preußischen Militär zu entgehen.
Und darüber musste ich nachdenken: Der Herr Berliner war zwar zu alt, um im Weltkrieg gekämpft zu haben, aber irgend ein Krieg ist ja immer. Statt als Soldat zu dienen hat er erstmal 1877 ein funktionierendes Mikrofon erfunden, wurde so wirtschaftlich unabhängig und konnte richtig loslegen. Damals war es etwas sehr außergewöhnliches, seine Stimme konservieren zu können. Heute kann und macht das jeder nebenbei mit seinem Smartphone… das war sicher ein Meilenstein in der technischen Geschichte der Menschheit.
Es gibt genug Dinge, die noch nicht erfunden wurden, oder zumindest verbessert werden müssten. Aber wie viele Menschen sind wohl im Kriege umgekommen, die diese „richtige Idee“ im Kopf hatten, aber leider sterben mussten, bevor diese Idee keimen konnte, wie bei Emil Berliner?
Es ist durchaus anzunehmen, dass jemand mit der Saat einer Idee für funktionierendes Plastikrecycling, Medikamente gegen Krebs, interstellare Antriebe oder für den Weltfrieden rumläuft. Wir sollten nicht zulassen, dass dieses Potential in (sicher immer sinnlosen) Kriegen vernichtet wird.
Hat jemand eine Idee, wie?
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